Die St. Johanniskirche in Lüneburg: 2,2 Millionen für die Bach-Orgel!

Die St. Johanniskirche in Lüneburg: 2,2 Millionen für die Bach-Orgel!
Die St. Johanniskirche in Lüneburg steht vor einem musikalischen Comeback: Die fast 500 Jahre alte Orgel, ein wahres Meisterwerk von Hendrik Niehoff, wurde im Zeitraum von 1551 bis 1553 erbaut und wird nun für rund 2,2 Millionen Euro restauriert. Ab September 2023 soll diese Herausforderung angepackt werden, und die gesamte Restaurierung wird zwei Jahre in Anspruch nehmen. Mit diesen Arbeiten, die von der Firma Ahrend aus Leer durchgeführt werden, wird die Orgel nicht nur in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, sondern auch auf einen historischen Stand gebracht, der an die barocken Erweiterungen von Matthias Dropa in den Jahren 1712 bis 1715 erinnert. Diese Restaurierung ist nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern hat auch nationale Bedeutung, da die Orgel als eine der bedeutendsten Barockorgeln in Nordeuropa gilt, wie Kirchenmusikdirektor Ulf Wellner hervorhebt.
Johann Sebastian Bach selbst spielte auf dieser Orgel, während er in seiner Jugend in Lüneburg lebte. Sie wird daher auch als Bach-Böhm-Orgel bezeichnet, da Georg Böhm, ein einflussreicher Organist, Bach dort unterrichtete. Die Bedeutung dieser Orgel spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass sie die letzte niederländische Renaissance-Orgel im Grundbestand ist und zu den großen norddeutschen Barockorgeln gehört. Zudem enthält sie ein Register, das weltweit nur noch dreimal existiert. Der Klang dieser Orgel ist unvergleichlich und sie hat eine Vielzahl von 3.856 Pfeifen, einige davon bis zu zehn Meter hoch.
Restaurierungsplan
Die Restaurierung ist ein sorgfältiger Prozess, der bereits mit einer umfassenden dokumentarischen Studie beginnt. Diese wird es den Verantwortlichen ermöglichen, informierte Entscheidungen über die verschiedenen Restaurierungsoptionen zu treffen, ohne die historische Substanz der Orgel zu gefährden. Ziel ist es, die Orgel in einen Zustand zu versetzen, der den Anforderungen ihrer früheren Epoche gerecht wird, ohne „Fehler“ des ursprünglichen Schöpfers zu korrigieren. Dies ist besonders wichtig, da historische Instrumente nicht nach dem Zeitgeschmack verändert werden dürfen, wie es in der Charta des Orgelbauers festgelegt ist.
Während der zweijährigen Restaurierungsarbeiten wird die Kirchengemeinde in der Zwischenzeit eine zweite Orgel für die Gottesdienste nutzen. Die Einweihung der restaurierten Orgel ist für Pfingsten 2028 vorgesehen. Da die Orgel während der Restauration im Gehäuse verbleibt, können die Pfeifen in Leer-Loga (Ostfriesland) fachgerecht restauriert werden. Dies wird voraussichtlich etwa einen Monat dauern, bevor die vollständige Wiederherstellung ihren Lauf nimmt.
Finanzierung durch Vielfalt
Die Finanzierung dieses ambitionierten Projekts erfolgt durch eine Kombination von Mitteln, bei denen der Großteil vom Bund bereitgestellt wird, ergänzt durch Stiftungen und das Land Niedersachsen. Die Unterstützung von verschiedenen Seiten zeigt, dass sowohl lokale als auch nationale Akteure die Bedeutung dieser historischen Orgel erkennen und bereit sind, zur Erhaltung des kulturellen Erbes beizutragen. Die letzten Umbauten im Jahr 1852 hatten der Orgel bereits stark zugesetzt, sodass jetzt höchste Eisenbahn ist, das Erbe dieser Pionierarbeit zu sichern.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die bevorstehende Restaurierung der Orgel in der St. Johanniskirche in Lüneburg nicht nur ein technisches Projekt ist, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur kulturellen Identität der Region und darüber hinaus. Die richtige Mischung aus historischem Respekt und modernem Handwerk wird sicherstellen, dass dieses Meisterwerk auch künftigen Generationen zugänglich bleibt. So wird die Orgel weiterhin ein Ort der Begegnung und der Inspiration für alle Musikliebhaber sein.
Für weitere Informationen über diese spannende Restaurierung, besuchen Sie die Berichte von evangelisch.de, NDR und Orgelbau König.
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