Jungheinrich schließt Werk in Lüneburg: 380 Jobs in Gefahr!

Jungheinrich schließt bis 2027 das Werk in Lüneburg, betroffen sind ca. 400 Jobs. Hintergrund ist veränderte Marktnachfrage.

Jungheinrich schließt bis 2027 das Werk in Lüneburg, betroffen sind ca. 400 Jobs. Hintergrund ist veränderte Marktnachfrage.
Jungheinrich schließt bis 2027 das Werk in Lüneburg, betroffen sind ca. 400 Jobs. Hintergrund ist veränderte Marktnachfrage.

Jungheinrich schließt Werk in Lüneburg: 380 Jobs in Gefahr!

Schlechte Nachrichten aus der Industrie: Der renommierte Gabelstaplerhersteller Jungheinrich plant die Schließung seines Werks in Lüneburg bis Ende 2027. Wie die Merkur berichtet, sind von den Schließungsplänen etwa 400 Mitarbeitende betroffen, wobei rund 300 Stellen wegfallen werden. Außerdem sollen etwa 100 Jobs an einen neuen Standort verlagert werden.

Das Unternehmen, das Gabelstapler und Hubwagen produziert, nimmt diese drastische Entscheidung vor, um rund 100 Millionen Euro einzusparen. Diese Maßnahmen sind Teil einer größeren Strategie, die dazu beitragen soll, die weltweite Wettbewerbsfähigkeit von Jungheinrich zu sichern. In der Region gibt es besorgte Stimmen, insbesondere von Gewerkschaftsvertretern. Florian Rebstock von der IG Metall kritisierte die Schließung scharf und betonte den Verlust von wertvollem Know-how, da das Lüneburger Werk als „Sonderbauwerk“ fungierte, das maßgeschneiderte Fahrzeuge für spezielle Kundenbedürfnisse herstellt. Der Vorstand hat die Belegschaft am Montag über diese einschneidenden Pläne informiert.

Stellenabbau in mehreren Standorten

Die Schließung in Lüneburg ist nicht die einzige, die die Mitarbeiter von Jungheinrich besorgt. Auch die Standorte in Norderstedt und Hamburg sind betroffen. In Norderstedt, wo etwa 1.500 Beschäftigte arbeiten, wird mit einem Stellenabbau im dreistelligen Bereich gerechnet. In der Hamburger Zentrale, die über 1.200 Mitarbeiter beschäftigt, ist ebenfalls ein Abbau im zweistelligen Bereich geplant, wie die NDR berichtet. Insgesamt sollen weltweit 1.000 Stellen gestrichen werden.

Hinter den massiven Einschnitten steckt eine veränderte Nachfrage im Markt für Stapler und Lagertechnik. Immer mehr Kunden greifen zu günstigeren Maschinen und Geräten, was die Geschäftsstrategie von Jungheinrich erheblich beeinflusst hat. Im Geschäftsjahr 2024 konnte das Unternehmen einen Umsatz von etwa 5,4 Milliarden Euro erzielen, doch die steigende Konkurrenz und die abnehmende Nachfrage machen eine Anpassung der Kapazitäten notwendig.

Industrie im Turbulenzen

Die Herausforderungen für Jungheinrich sind Teil eines größeren Trends in der deutschen Industrie. Wie das EY Industriebarometer zeigt, sank der Umsatz deutscher Industrieunternehmen im ersten Quartal 2023 um 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Das ist nun das siebte Quartal in Folge mit sinkenden Umsätzen. Die Sorge um den Arbeitsplatz wird somit in vielen Branchen großgeschrieben: In lediglich einem Jahr wurden in der deutschen Industrie rund 101.000 Stellen abgebaut.

Während die Exporte in einige Länder zurückgehen, bleibt die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Wirtschaft. Die Mitarbeiter in der Region Lüneburg stehen nun vor der Herausforderung, sich in diesem schwierigen Umfeld neu orientieren zu müssen. Ein gutes Händchen für die Zukunft wird an vielen Stellen gefragt sein.