Jungheinrich schließt Werk in Lüneburg: 400 Arbeitsplätze in Gefahr!

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Jungheinrich plant die Schließung seines Werks in Lüneburg bis 2027, betroffen sind 400 Arbeitsplätze. IG Metall fordert Gespräche.

Jungheinrich plant die Schließung seines Werks in Lüneburg bis 2027, betroffen sind 400 Arbeitsplätze. IG Metall fordert Gespräche.
Jungheinrich plant die Schließung seines Werks in Lüneburg bis 2027, betroffen sind 400 Arbeitsplätze. IG Metall fordert Gespräche.

Jungheinrich schließt Werk in Lüneburg: 400 Arbeitsplätze in Gefahr!

Die Nachricht über die geplante Schließung des Werkes von Jungheinrich in Lüneburg bis Mitte Juli 2027 schlägt hohe Wellen in der Region. Die Entscheidung ist Teil eines globalen Sparprogramms, das weltweit 1.000 Arbeitsplätze in Gefahr bringt. Dabei sind die Gründe für diesen Schritt alles andere als trivial: Der internationale Wettbewerb und ein zunehmend steigender Kostendruck machen dem Unternehmen, das in der Herstellung von Sonderfahrzeugen tätig ist, zu schaffen. Trotz dieser Schließungspläne ist das Werk profitabel und zeigt, dass es am Markt durchaus bestehen kann. Doch damit nicht genug: Die Schließung stellt für die etwa 380 Beschäftigten vor Ort eine ernsthafte Bedrohung dar, und die IG Metall reagiert heftig auf die Nachricht. Wie Merkur berichtet, hat die Gewerkschaft bereits Gespräche angeboten, um die Arbeitsplätze und den Standort Lüneburg zu retten.

Die IG Metall übt harsche Kritik an Jungheinrichs Vorgehen und bezeichnet die geplante Schließung als „Tabubruch“. Ole Drewes, Gewerkschaftssekretär, äußert, dass das ambitionierte Umsatzverdopplungsziel des Unternehmens bis 2030 auf Kosten der Beschäftigten gehe. Während Jungheinrich im vergangenen Geschäftsjahr einen Überschuss von 289 Millionen Euro erzielte, muss man sich fragen, ob dieser Weg der richtige ist. Der Gewinn von Jungheinrich ist laut Welt tatsächlich substanzlos, wenn es um die soziale Verantwortung geht, die ein hochprofitables Unternehmen seiner Belegschaft gegenüber trägt.

Globale Sparmaßnahmen und ihre Auswirkungen

Das Sparprogramm zielt darauf ab, mittelfristig 100 Millionen Euro einzusparen. Jungheinrich senkte im Juli bereits zweimal seine Prognosen aufgrund einer insgesamt schwachen Geschäftsentwicklung sowie negativer Effekte aus dem russischen Geschäft. Der Umsatz stagnierte im letzten Quartal bei rund 1,3 Milliarden Euro, während der Auftragseingang um 4,2 % auf knapp 1,4 Milliarden Euro stieg. Für das laufende Jahr wird das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf deutlich abschmelzende 160 bis 230 Millionen Euro geschätzt, 120 Millionen Euro weniger als ursprünglich geplant. Diese Entwicklung wirft ein düsteres Licht auf die Zukunft der Mitarbeiter in Lüneburg.

Neben der Schließung in Lüneburg stehen auch weitere Abbau-Maßnahmen in Norderstedt sowie in der Hamburger Zentrale an. Hier kündigte das Unternehmen zusätzliche Stellenstreichungen an, was die betroffenen Mitarbeiter weiter unter Druck setzt. Die Ungewissheit über die Zukunft der 400 Arbeitsplätze in Lüneburg bleibt, während die Beschäftigten auf ein positives Signal von Jungheinrich hoffen.

Blick auf die Zahlen

Jahr Umsatz (in Mrd. €) Überschuss (in Mio. €)
2024 5,4 289
2025 (Prognose) Unbekannt 130 – 200

Das Werk in Lüneburg steht also nicht nur als Produktionsstandort auf der Kippe, sondern symbolisiert auch den Konflikt zwischen wirtschaftlichen Zielvorgaben und der Verantwortung, die Unternehmen ihren Mitarbeitern gegenüber tragen müssen. Ein Umdenken ist gefordert, will man nicht den Preis der Profitabilität auf dem Rücken der Beschäftigten ausfechten.