Maiszünsler bedroht Ernte: Landwirte in Alarmbereitschaft!
Niedersachsen kämpft gegen den Maiszünsler. Landwirte ernten und zerkleinern Stoppeln, um die Ernte zu sichern.

Maiszünsler bedroht Ernte: Landwirte in Alarmbereitschaft!
Der Maiszünsler ist im Norden Deutschlands angekommen und sorgt in der Landwirtschaft für Sorgenfalten. Wie NDR berichtet, wird bereits an verschiedenen Fronten gegen diesen Schädling angekämpft. In Hude haben Landwirte wie Renke Dählmann ihre Maisernte bereits begonnen. Doch das Wetter macht den Erntearbeiten zu schaffen: Bei zu viel Regen bleiben die Häcksler stehen.
Der Maiszünsler hat es in sich – die Larven nisten sich in die Stängel der Maispflanzen ein und können den Pflanzen nachhaltig schaden. Heiko Boning aus Huntlosen hat bereits einen Raupenbefall in seinem Maisfeld festgestellt. „Die Stoppeln können Überwinterungsquartiere für die Schädlinge bieten“, erklärt Dählmann und rät seinen Kollegen, diese nicht stehen zu lassen. Lohnunternehmer Friedhelm Franzen aus Aurich beginnt ebenfalls mit der Zerstörung der Stoppeln, um die Ausbreitung des Schädling zu bremsen.
Die Herausforderung der Maisernte
In Niedersachsen wurden 447.800 Hektar Silomais und 102.400 Hektar Körnermais angebaut. Dabei müssen die Landwirte beim Ernten stark auf ihre Umgebung achten, denn die großen Traktoren auf den Straßen bringen besondere Herausforderungen mit sich, besonders beim Überholen. Das Aufeinandertreffen von viel Regen und vertrockneten Feldern aufgrund von Wassermangel führt dazu, dass die Ernteaussichten variieren: während einige Maisfelder gesund sind, kämpfen andere mit Trockenheit.
Die Ernte wird voraussichtlich bis in den Oktober andauern, unterbrochen durch immer wiederkehrende Schlechtwetterphasen. Laut Dählmann könnte der Anbau von Silomais in den kommenden Jahren zurückgehen, da viele Förderungen für Biogasanlagen auslaufen. In den letzten Ernteberichten ist zudem aufgetaucht, dass die Getreideernte in Niedersachsen um über 14 Prozent gesunken ist, was auf die nassen Witterungsverhältnisse zurückzuführen ist.
Bekämpfung des Maiszünslers
Die Ausbreitung des Maiszünslers wird von den Landwirten ernst genommen, auch wenn der Schädling noch nicht überall massive Schäden verursacht. Laut Land & Forst sollten Landwirte dringend ihre Bestände vor der Ernte überprüfen. Viele setzen auf die mechanische Zerkleinerung der Stoppeln nach der Ernte, um die Raupen und deren Winterquartiere am unteren Ende der Maisstängel zu zerstören. Mulcher mit Messerschlegeln sind hierbei besonders beliebt. Dabei ist es entscheidend, dass alle Landwirte in einer Region an einem Strang ziehen, da die Falter über mehrere Kilometer fliegen können.
Der Maiszünsler ist nicht die einzige Herausforderung für die Landwirte; das Stängelälchen, ein Fadenwurm, befällt ebenfalls Mais und andere Pflanzen. Diese Schädlinge überwintern in Pflanzenresten und können bei günstigen Bedingungen zu massiven Schäden führen, wie BayWa aufzeigt. Diese Schädlinge fressen sich durch die Pflanzen und können binnen einer Saison mehrere Generationen hervorbringen.
Die Herausforderungen, die die Landwirte erleben, sind vielfältig und erfordern ein gutes Händchen im Umgang mit den vorhandenen Ressourcen und eine klare Strategie zur Bekämpfung der Schädlinge. So bleibt die Maisernte im Norden Deutschlands ein spannendes, aber auch herausforderndes Thema.