Bartgeier Vinzenz kehrt triumphierend in die Alpen zurück!

Bartgeier "Vinzenz" kehrt nach seiner Auffangzeit in Oldenburg in die Freiheit zurück, um die Alpen zu bevölkern.
Bartgeier "Vinzenz" kehrt nach seiner Auffangzeit in Oldenburg in die Freiheit zurück, um die Alpen zu bevölkern. (Symbolbild/MND)

Bartgeier Vinzenz kehrt triumphierend in die Alpen zurück!

Oldenburg, Deutschland - Freuen wir uns über die Rückkehr von Bartgeier „Vinzenz“, der nach einer abenteuerlichen Reise nach Bayern wieder in die Freiheit entlassen wurde. Ende Juni 2025 wurde der imposante Vogel, der Mitte Juni in der Nähe von Oldenburg eingefangen wurde, im Hagengebirge freigelassen. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hat die erfreuliche Nachricht veröffentlicht, dass „Vinzenz“ nach seiner Rückkehr aus der Wildtierauffangstation in Rastede nun erneut seine alpine Heimat erkunden kann.

Die Rückkehr und Freilassung von „Vinzenz“ ist Teil eines Wiederansiedlungsprojekts, das seit 2021 im Nationalpark Berchtesgaden durchgeführt wird. Hier wurden bislang zehn Bartgeier aus europäischen Zuchtstationen ausgewildert. Die erste Auswilderung von Bartgeiern, die im 19. Jahrhundert stark dezimiert wurden, brachte frischen Wind in die Hoffnung auf eine stabilere Population in den Alpen.

Abenteuerliche Rückreise

Wusstet ihr, dass „Vinzenz“ auf einem Flug von rund 1.600 Kilometern sogar zehn Prozent seines Körpergewichts verlor? Doch keine Sorge, der Bartgeier blieb unversehrt. Toni Wegscheider, der Projektleiter des LBV, hat erklärt, dass vor seiner Entlassung alle medizinischen Checks positiv ausgefallen sind. Die genaue Überwachung seiner Bewegungen wird durch einen GPS-Sender ermöglicht. Übrigens können Naturfreunde die Flugrouten der Bartgeier – darunter „Vinzenz“ und seine Altersgenossen wie „Sisi“ und „Nepomuk“ – live verfolgen lbv.de.

Die Überwachung der Bartgeier ist nicht nur ein spannendes Projekt, sondern auch von großer Bedeutung für ihre Erhaltung. Die GPS-Daten werden mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht, um die Vögel vor potenziellen Gefahren zu schützen.

Die Geschichte des Bartgeiers

Ein Blick zurück auf die Geschichte des Bartgeiers zeigt, wie wichtig dieses Wiederansiedlungsprojekt ist. Im 19. Jahrhundert führte die Verfolgung durch Feuerwaffen und Abschussprämien zu einem dramatischen Rückgang der Bestände. Auch vergiftete Köder, die gegen andere Tiere ausgelegt wurden, trugen dazu bei, dass der Bartgeier nahezu verschwand. Letztlich war der letzte dokumentierte Abschuss eines Bartgeiers im Alpenraum 1913 zu beklagen bartgeier.ch.

Die erste Wiederansiedlung fand in den 1970er Jahren in den französischen Alpen statt, wo jedoch aufgrund hoher Verluste das Projekt scheiterte. Seitdem hat sich aber viel getan. Ab 1978 wurde ein neues, vielversprechendes Projekt in Angriff genommen, das junge Bartgeier aus Zuchtprogrammen nutzt. Damit soll verhindert werden, dass bestehende Wildpopulationen gefährdet werden.

Die Rückkehr von „Vinzenz“ zeigt, dass der Mut und die Hingabe der Naturschützer Früchte tragen. Die Hoffnung, dass er fortan vorwiegend in alpinen Regionen unterwegs sein wird, ist groß. Denn die Risiken im Flachland sind bekanntlich zu hoch für diese majestätischen Vögel.

Wenn das kein Grund zur Freude ist! Der Bartgeier „Vinzenz“ hat ein neues Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen und wir können gespannt sein, wohin ihn seine Flügel als Nächstes tragen werden.

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OrtOldenburg, Deutschland
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