Kollision in Wilhelmshaven: Steuerhaus der Schleuse vor dem Abriss?

Kollision in Wilhelmshaven: Steuerhaus der Schleuse vor dem Abriss?
Wilhelmshaven, Deutschland - Ein unerwarteter Vorfall ereignete sich am 18. Juni 2025 in Wilhelmshaven, als der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ beim Anlegen mit voller Wucht den Vorbau der Seeschleuse rammte. Bei dieser Kollision wurde das Steuerhaus zwischen den Schleusenkammern schwer beschädigt und gilt mittlerweile als Totalschaden. Besonders brisant: Trümmerteile des Steuerhauses fielen in den Bereich der Schleusentore, was zu einer vorübergehenden Stilllegung der Schleuse führte. Diese wurde jedoch nach einem Tag wieder in Betrieb genommen, nachdem Taucher die Anlage überprüft hatten und sicherstellen konnten, dass keine weiteren Schäden vorliegen.
„Die Berlin“ hingegen hat von dem Vorfall nur eine Beule davongetragen und konnte trotz der technischen Schwierigkeiten und der Kollision weiterhin Einsatzbereitschaft zeigen. Dennoch ranken sich um die Instandsetzungsarbeiten des Schiffes zahlreiche Fragen und Probleme, die in letzter Zeit für erheblichen Aufruhr sorgen.
Heruntergekommene Instandsetzung
Der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ ist vor anderthalb Jahren in eine Kieler Werft zur planmäßigen Instandsetzung geschickt worden. Technische Probleme, darunter ein biologischer Befall im Kühlwassersystem, haben die Arbeiten jedoch stark verzögert. Das Schiff konnte nicht aus eigener Kraft weiterfahren und musste von zwei Schleppern durch den Nord-Ostsee-Kanal geschleppt werden. An Bord fielen auch Baustellen-Toiletten auf, was auf weitere Schwierigkeiten bei der funktionierenden Sanitäranlage hinweist.
Die Fertigstellung der Arbeiten war ursprünglich für das zweite Quartal 2023 geplant. Nun muss sich die Marine bis November 2023 gedulden, wenn die Werftprobefahrt stattfinden soll. Ein weiterer Grund für die Verzögerungen sind versteckte Schäden sowie Lieferengpässe bei Materialien und Personal. Der Mangel an qualifiziertem Personal in den deutschen Werftbetrieben macht sich hier deutlich bemerkbar.
Untersuchung und mögliche Folgen
Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) wird die Kollision nun genauer unter die Lupe nehmen. Diese unabhängige Bundesoberbehörde hat den Auftrag, alle Arten von Seeunfällen zu registrieren und zu untersuchen. Ziel ist es, die Umstände und Ursachen des Vorfalls zu ermitteln und zu verhindern, dass ähnliche Unfälle in Zukunft geschehen. Dabei liegt der Fokus nicht auf der Schuldzuweisung, sondern vielmehr auf der Verbesserung von Sicherheitsstandards und Abläufen auf See. Ob das Steuerhaus nun abgerissen werden muss, ist noch offen und hängt vom Ergebnis der Untersuchung ab.
Es bleibt also spannend in Wilhelmshaven. Während die Marine weiterhin auf die Einsatzbereitschaft ihrer Schiffe angewiesen ist, könnte das Marinearsenal in naher Zukunft auch eigene Instandsetzungsarbeiten an den Versorgern übernehmen – insbesondere in den kommenden Jahren, wenn das geplante Trockendock in den 2030er Jahren fertiggestellt ist. Bis dahin müssen die Verantwortlichen flexibel bleiben und ein gutes Händchen für die Herausforderungen zeigen, die sich ihnen stellen.
Für weitere Details zu den aktuellsten Entwicklungen rund um den Vorfall können Sie die Berichte von NDR und NWZ Online lesen. Für Informationen über die Arbeit der BSU steht diese Website zur Verfügung.
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Ort | Wilhelmshaven, Deutschland |
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