Skandal in Oldenburg: Giftmüll auf Fliegerhorst entdeckt!

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Oldenburg untersucht illegal vergrabenen Giftmüll auf ehemaligem Fliegerhorst; Korruptionsermittlungen und Umweltbedenken im Fokus.

Oldenburg untersucht illegal vergrabenen Giftmüll auf ehemaligem Fliegerhorst; Korruptionsermittlungen und Umweltbedenken im Fokus.
Oldenburg untersucht illegal vergrabenen Giftmüll auf ehemaligem Fliegerhorst; Korruptionsermittlungen und Umweltbedenken im Fokus.

Skandal in Oldenburg: Giftmüll auf Fliegerhorst entdeckt!

In Oldenburg brodelt es gewaltig – und das nicht nur wegen der norddeutschen Winde. Die Stadt steht im Fokus einer ernsten Umweltkrise, die sich um das ehemalige Fliegerhorstgelände dreht. Dabei geht es um den mutmaßlich illegalen Umgang mit Giftmüll, der während einer Baggeraktion vergraben wurde. In einem einstimmigen Beschluss hat der Stadtrat nun die Notwendigkeit einer umfassenden Untersuchung erkannt. Laut NDR fordert die Gruppierung „Für Oldenburg“ weitere Baggeruntersuchungen auf der ehemaligen Schießbahn des Geländes.

Die Vorwürfe wogen schwer: Tonnenweise hochbelasteter Sondermüll sei dort illegal vergraben worden, darunter Asbest und andere gefährliche Stoffe. Diese erschreckenden Fakten wurden durch ein Schadstoffgutachten ans Licht gebracht. Zugleich gibt es derzeit ermittelnde Staatsanwaltschaften – die Staatsanwaltschaft Oldenburg untersucht den Fall wegen unerlaubten Umgangs mit Abfällen und hat bereits im Februar 2024 erste Proben entnommen. Diese Proben hatten es in sich: Hochgiftige Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und asbesthaltige Materialien wurden in über den zulässigen Grenzen liegenden Mengen nachgewiesen, wie taz berichtet.

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft

Was zunächst wie ein Umweltvergehen wirkte, entpuppt sich mehr und mehr als potentieller Skandal. Ein Baggerfahrer eines Abbruchunternehmens hatte die Behörden auf die illegale Vergrabung hingewiesen und von einer tiefen Verstrickung städtischer Mitarbeiter berichtet. Mit schockierenden Schätzungen gibt der Baggerfahrer die kontaminierte Menge mit 15.000 Tonnen und 4.500 Kubikmetern verseuchtem Erdaushub an. Geruch von Bauschutt, Teer und Asbest soll beim Abtragen der Erde eine nicht zu übersehende Rolle gespielt haben. Die Ermittlungen nehmen an Intensität zu, und die Dimensionen des Falls beschreiben Staatsanwälte als „herausragend“.

Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) zeigt sich nahezu gelassen, er sieht keinen Anlass zur Sorge: „Das Grundwasser ist sauber“, erklärt er in öffentlichen Stellungnahmen. Diese Einschätzung sorgt jedoch im Stadtrat für zunehmende Unruhe. Parallel zu den Diskussionen um den Giftmüll wird von der Stadt die Notwendigkeit betont, das frühere Militärgelände in ein neues Wohngebiet für 3.000 Menschen umzuwandeln – inklusive bereits zwei in Betrieb genommenen Kitas. Diese Entwicklung könnte durch die fehlende Klärung der Umweltproblematik dramatisch gebremst werden.

Korruption und Behördendurchsuchungen

Doch das Thema endet nicht beim Giftmüll: In den letzten Monaten wurde zudem Korruption im Zusammenhang mit dem Abbruchunternehmen und einem beauftragten Bodengutachter aufgedeckt. Ein Stadtamtsrat soll 25.000 Euro in bar angenommen haben, und Ermittler der Staatsanwaltschaft Osnabrück durchsuchten Büros und prüfen Abrechnungen, nach denen Aufträge über eine Million Euro ohne Ausschreibung vergeben wurden. Diese Vorgänge werfen einen Schatten auf die gesamte städtische Verwaltung, während die Stadt Oldenburg im November 2023 bereits eine Strafanzeige erstattet hatte.

Die rechtlichen Folgen dieser Ereignisse könnten erheblich sein. Während Ordnungswidrigkeiten mit Bußgeldern bestraft werden, drohen bei schwerwiegenden Umweltstraftaten Geld- oder Freiheitsstrafen. In diesem Fall wird bereits intensiv ermittelt, und es kann gut sein, dass die zuständigen Behörden nicht nur gegen die unmittelbaren Vergehen, sondern auch gegen die verantwortlichen Personen vorgehen müssen.

Die nächste Zeit wird für Oldenburg entscheidend sein, denn die belastete Vergangenheit könnte die Zukunft der Stadt nachhaltig beeinflussen. In der Bevölkerung wächst der Druck auf die Verantwortlichen, und die Fragen um die politische Verantwortung und die Aufklärung der skandalösen Umstände müssen dringend geklärt werden.