Skandal um Verkaufsverbot: Kliniken wehren sich gegen Kritik!
Der Aufsichtsrat des Klinikverbundes Aurich-Emden-Norden diskutiert das Verkaufsverbot für Zeitungen unter Geschäftsführer Dirk Balster.

Skandal um Verkaufsverbot: Kliniken wehren sich gegen Kritik!
Aktuelle Kontroversen im Klinikverbund Aurich-Emden-Norden
Im Klinikverbund Aurich-Emden-Norden ist ordentlich was los. Geschäftsführer Dirk Balster steht seit kurzem heftig in der Kritik, nachdem er ein Verkaufsverbot für einige ostfriesische Lokalzeitungen in den Krankenhaus-Kiosken verhängt hat. Der Grund? Balster war unzufrieden mit der Berichterstattung über die Kliniken, die er als tendenziös und schädlich für die Institutionen bezeichnete. Dieses Vorgehen sorgte nicht nur für bundesweite Schlagzeilen, sondern auch für massiven Widerstand in der Öffentlichkeit. Bereits NDR berichtet, dass der Aufsichtsrat des Klinikverbundes über die Situation diskutiert.
Zahlreiche Rücktrittsforderungen folgten und mehrere Politiker äußerten Bedenken hinsichtlich der Pressefreiheit. So sahen etwa der Auricher Landtagsabgeordnete Wiard Siebels und die Wählergruppe „Moin, Herr Weiss“ im Kreistag das Verbot als einen zu deutlichen Versuch, die Presse zu unterdrücken. Während manche forderten, Balster solle umgehend seinen Posten räumen, sehen andere in ihm einen essentiellen Teil der gegenwärtigen Struktur. Beispielsweise unterstützen Oberbürgermeister Tim Kruithoff und Landrat Olaf Meinen Balster, der im Zuge seiner Amtszeit zudem als sehr erfolgreich beschrieben wird.
Der Druck auf Balster scheint jedoch nicht ganz abzuweichen: Trotz der Rücknahme des Verkaufsverbots zum kommenden Montag wird die Diskussion um seine Amtsführung weiter intensiv geführt. Die Klinikleitung rechtfertigte das Verbot damit, „zum Schutz der Patienten“ zu handeln, während die Chefredakteure der betroffenen Zeitungen in einem offenen Brief diese Vorwürfe zurückwiesen. Die Gesundheitseinrichtungen selbst, so Balster, benötigten eine bessere öffentliche Wahrnehmung und Kommunikation.
Zukunftsaussichten der Kliniken
Die Kliniken in Aurich, Emden und Norden stehen vor einem größeren Umstrukturierungsprozess, der mit der geplanten Zusammenlegung in eine Zentralklinik in Uthwerdum einhergeht. Dieses ambitionierte Projekt hat ein Budget von stolzen 800 Millionen Euro und soll bis 2028 abgeschlossen sein. Allerdings wird der Weg dorthin alles andere als einfach – das Vorhaben war von Anfang an umstritten und könnte eventuell die stationäre Patientenversorgung in Niedersachsen entlasten. Viele Stimmen im Aufsichtsrat erwarten, dass Balster eine Schlüsselrolle in dieser Neuausrichtung spielt, auch wenn seine Führungsstil sowohl intern als auch extern in der Kritik steht.
Auf die Frage nach möglichen Konsequenzen für Balster lässt sich aktuell noch wenig sagen. Intern gibt es zwar einige Stimmen, die einen Wechsel in der Geschäftsführung ablehnen würden, jedoch bleibt unklar, ob sich die öffentliche Meinung um stimmen wird. Politiker der Grünen kündigten an, die Arbeitsweise von Balster eingehender zu prüfen. Das wird spannend bleiben.
Die Diskussionen rund um die Kliniken sind bereits am Scheideweg angekommen: Dennoch haben Balster und sein Team noch einen langen Weg vor sich, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, welche Schritte er unternimmt, um die Situation zu entspannen und seine eigene Position zu festigen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Ereignisse entwickeln werden und ob die Rufe nach Rücktritt oder Entlassung tatsächlich Gehör finden werden.