Mediation bei Scheidung: Ab September Pflicht und neue Regeln!

Mediation bei Scheidung: Ab September Pflicht und neue Regeln!
Ab dem 1. September 2025 kommt ein bedeutender Wandel in der Handhabung von Scheidungen und Trennungen auf Paare in Norddeutschland zu. Dann wird die Mediation in bestimmten Fällen quasi-obligatorisch, wie imazpress.com berichtet. Ein neuer Dekret, erlassen am 18. Juli 2025, zielt darauf ab, die Rolle der Mediation zu stärken und so Konflikte im Sinne des Wohls der Kinder zu entschärfen.
Aktuell ist die Mediation eine freiwillige Option, die entweder auf Antrag der Parteien oder auf Empfehlung eines Richters initiiert werden kann. Künftig jedoch wird vorgesehen, dass Richter die Parteien anweisen, einen Mediator vor jeder Anhörung zu treffen. Dies stellt eine signifikante Änderung dar, da bisherige Regeln die Weigerung vertraulich hielten. Für das Fernbleiben von Informationsveranstaltungen, die kostenlos angeboten werden, können Zivilstrafen von bis zu 10.000 Euro verhängt werden. Die Namen derjenigen, die sich weigern, an der Mediation teilzunehmen, müssen zudem dem Richter mitgeteilt werden, was einige Juristen mit Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit der Mediation sehen.
Das Ziel der Reform
Das Hauptziel dieser Reform ist es, die gerichtlichen Auseinandersetzungen zu reduzieren und die Bearbeitungszeiten erheblich zu verkürzen. Insbesondere soll dabei das Familienleben, vor allem zum Wohle der Kinder, erhalten bleiben. Juristen sind gespalten in ihrer Meinung: Einige sehen in der Reform eine Chance, die Kommunikation zwischen den Parteien zu verbessern, während andere die Unklarheiten bezüglich des Anwendungsbereichs des Dekrets und die Rolle des Richters als problematisch betrachten.
Ein weiterer Punkt, der bei der Mediation berücksichtigt wird, ist die Dauer. Ab sofort wird diese auf maximal fünf Monate festgelegt, im Vergleich zu den bisherigen drei Monaten. Sollte es nötig sein, kann die Dauer um weitere drei Monate verlängert werden. Die Frist beginnt mit der völligen Kaution der Mittel beim Mediator, und ohne diese wird die Entscheidung ungültig, sodass die rechtlichen Verfahren fortgesetzt werden müssen.
Rechtliche Klarheit und Verfahrensabruch
Zusätzlich dazu hat die Einführung einer Mediation Auswirkungen auf die Verjährung von Verfahren. Die Gerichte haben klargestellt, dass die Mediation den Verjährungszeitraum unterbrechen kann, wenn sie darauf abzielt, den Konflikt zu lösen. Bei laufenden Verfahren können die Parteien nach wie vor aktiv sein, und verschiedene Möglichkeiten stehen zur Verfügung, um den Prozessverlauf zu beeinflussen, wie etwa Vereinbarungen zur Prozessführung oder Anträge auf Verfahrensunterbrechung.
Die Reform wird von verschiedenen Seiten beobachtet, und viele hoffen, dass diese Veränderungen zu einer positiveren Dynamik und einer besseren Lösung innerhalb von Familienkonflikten führen können. Auch international wird die Entwicklung des Mediationsstands als wichtig erachtet, wie etwa die neuen Leitlinien von Organisationen wie AFCC und ABA aufzeigen, die die Standards für Mediation weiter festlegen und fördern (law.com).