Schockierende Angriffe auf neue Miss Alsace: Rassismus im Netz!

Julie Decroix, Miss Alsace 2025, kämpft gegen rassistische Angriffe nach ihrer Wahl. SOS Racisme fordert Unterstützung und Vielfalt.
Julie Decroix, Miss Alsace 2025, kämpft gegen rassistische Angriffe nach ihrer Wahl. SOS Racisme fordert Unterstützung und Vielfalt. (Symbolbild/MND)

Schockierende Angriffe auf neue Miss Alsace: Rassismus im Netz!

Peine, Frankreich - In Frankreich dreht sich derzeit alles um die regionalen Schönheitswettbewerbe, die die Vertreterin für Miss Frankreich 2026 küren sollen. Vor wenigen Tagen, am 26. Juni 2025, wurde Julie Decroix zur Miss Alsace 2025 gekrönt. Die 20-jährige Psychologiestudentin überzeugte die Jury mit ihrer charmanten Ausstrahlung und ihrem engagierten Vortrag. Allerdings trifft sie nach ihrem Sieg eine unliebsame Realität: eine Welle von Beleidigungen, Spott und rassistischen Angriffen überrollt sie auf sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram. Closer Magazin berichtet von teils widerwärtigen Kommentaren wie „Diese junge Frau ist lächerlich, das ist nicht das Alsace“ und Fragen zu ihren Sprachkenntnissen im elsässischen Dialekt.

Die Organisation SOS Racisme Alsace hat bereits am 29. Juni 2025 eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie diese Angriffe als „abject und inakzeptabel“ verurteilt. José Kouamé, der Präsident von SOS Racisme Alsace, wies auf die zunehmende Verrohung der Sprache hin, die in den sozialen Medien um sich greift. „Kein Mensch sollte solche Insultierungen ertragen müssen“, stellte er klar. Nach Berichten scheinen die rassistischen Äußerungen nicht neu zu sein; bereits bei der Wahl von Miss France 2024 gab es ähnliche Vorfälle, die auf die Normalisierung dieser diskriminierenden Haltung hinweisen. France 3 hat betont, dass die Bürger zunehmend besorgt über die Rhetorik in der Gesellschaft sind.

Rassistischer Aufschrei in den sozialen Medien

Julie Decroix hat sich entschieden, gegen die Welle der Hasskommentare anzukämpfen, und bekommt dabei Rückhalt von den Alsaciern, die stolz auf ihre Wahl sind. Am 30. Juni hatte sie ihren ersten öffentlichen Auftritt in Straßburg, wo sie mit viel positivem Feedback begrüßt wurde. Ihre Mitstreiterin Angélique Angarni Filopon, die Vorjahressiegerin, war ebenfalls Ziel ähnlicher rassistischer Angriffe und verdeutlicht, wie der Umgang mit solchen Themen auch die nachfolgenden Generationen beeinflusst.

Der allgemeine gesellschaftliche Kontext in Frankreich ist jedoch nicht gerade beruhigend: Im Jahresbericht der französischen Menschenrechtskommission CNCDH wird ein besorgniserregender Anstieg von Rassismus und Intoleranz festgestellt. Von 2023 bis 2024 gab es einen markanten Anstieg antisemitischer und anti-islamischer Taten, was ein starkes Signal für die gesellschaftlichen Spannungen liefert. Politische Entwicklungen, einschließlich der wachsenden Unterstützung für die rechtsextreme Partei Rassemblement National (RN), tragen zur allgemeinen Besorgnis bei und zeigen die Notwendigkeit für eine differenzierte Diskussion und ein Umdenken bezüglich der Vielfalt in der französischen Gesellschaft. Tagesschau hebt hervor, dass eine beunruhigende Mehrheit der Bevölkerung sich nicht mehr wohlfühlt in ihrer Heimat und eine zunehmende Ablehnung gegenüber Migranten spürt.

Im Dezember wird Julie Decroix für Alsace im Miss France Wettbewerb antreten. Für sie ist klar, dass sie sich nicht unterkriegen lassen wird, trotz des negativen Feedbacks, das sie erhalten hat. Auf ihrer Seite stehen die Werte der Vielfalt und Akzeptanz, die sie in ihren öffentlichen Auftritten besonders hervorheben möchte. „Wir sind mehr als nur unsere Herkunft“, scheint die Botschaft zu sein, die sie in die Welt tragen will.

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OrtPeine, Frankreich
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