Pflichtschulung für Putenhalter: Verhaltensstörungen erkennen und meiden!
Pflichtschulung für Putenhalter in Niedersachsen am 18. November 2025: Verhaltensstörungen erkennen und vermeiden. Anmeldung erforderlich.

Pflichtschulung für Putenhalter: Verhaltensstörungen erkennen und meiden!
In Niedersachsen steht ein wichtiges Datum für Putenhalter bevor: Am 18. November 2025 findet eine Pflichtschulung in der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Vechta statt. Diese Schulung richtet sich speziell an niedersächsische Putenhalter und legt den Fokus auf das Erkennen und Vermeiden von Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus. Laut Geflügelnews ist dies die letzte Gelegenheit in diesem Jahr, um an dieser wichtigen Veranstaltung teilzunehmen.
Insgesamt kostet die Teilnahme 190 Euro, und eine Anmeldung ist erforderlich. Der Tag beginnt um 10:00 Uhr mit einer Begrüßung durch Dieter Oltmann vom NGW Landesverband, gefolgt von verschiedenen Expertenvorträgen. Ein Highlight wird das Thema des risiko-orientierten Managements von Putenherden sein, das von Dr. Kathrin Toppel von der Hochschule Osnabrück behandelt wird.
Wichtige Hintergründe
Diese Schulung ist nicht nur eine unverzichtbare Informationsquelle, sondern auch eine gesetzliche Vorgabe. Putenhalter sind verpflichtet, die Notwendigkeit des Schnabelkürzens nachzuweisen. Der Hintergrund dafür sind mehrere Erlassverordnungen des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die das Tierwohl fördern sollen. Diese Regelungen sind Teil eines weitreichenden Tierschutzplans, der die Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Schnabelkürzen in der Putenhaltung thematisiert. Wichtige Erkenntnisse dazu stammen von der LAVES, die Empfehlungen zur Vermeidung von Federpicken und Kannibalismus erarbeitet hat.
Die Ursachen für diese Verhaltensstörungen sind vielschichtig. Laut der LAVES können Stressfaktoren in der Haltungsumgebung, unzureichende Fütterung und genetische Aspekte zu Problemen führen. Eine optimale Tierhaltung setzt daher eine intensive Überwachung und geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten voraus. Wie aus verschiedenen Studien hervorgeht, kann mit einer Anreicherung der Haltungsumgebung und einer sorgfältigen Beobachtung der Tiere das Risiko von Federpicken erheblich gesenkt werden.
Europäische Bestrebungen für das Tierwohl
Insgesamt trägt die europäische „Farm to Fork“-Strategie, die 2020 verabschiedet wurde, zu diesen Bestrebungen bei. Ziel dieser Strategie ist es, den Tierschutz in der Nutztierhaltung in der gesamten EU zu verbessern. Der Vorschlag beinhaltet unter anderem die schrittweise Abschaffung der Käfighaltung und die Einführung gemeinsamer Standards zur Messung des Tierwohls in der EU. Die European Food Safety Authority (EFSA) spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie wissenschaftliche Gutachten erstellt, um den Schutz von Geflügel zu gewährleisten.
Zu den aktuellen Fragestellungen gehört auch die Haltung von Puten, für die die EFSA ein Gutachten erstellen soll, welches die Rahmenbedingungen für eine artgerechte Haltung beleuchten wird. Dieses Gutachten ist bisher jedoch noch nicht veröffentlicht worden.
Für alle Putenhalter in Niedersachsen ist die kommende Schulung also nicht nur eine Pflichtveranstaltung, sondern auch eine Chance, sich über die neuesten Erkenntnisse und Anforderungen in der Putenhaltung zu informieren. Wer hier nicht auf dem Laufenden bleibt, könnte einen wichtigen Zug verpassen, denn die Zukunft der Putenhaltung liegt sicherlich auch im Bereich des Tierwohls. Weitere Informationen zur Veranstaltung sind bei den veranstaltenden Institutionen erhältlich.