Multi-Kulti in Salzgitter: Sorgen und Chancen der Zuwanderung!

Die ZDF-Dokumentation beleuchtet die Migration in Salzgitter, zehn Jahre nach Merkels „Wir schaffen das“, am 13.08.2025.

Die ZDF-Dokumentation beleuchtet die Migration in Salzgitter, zehn Jahre nach Merkels „Wir schaffen das“, am 13.08.2025.
Die ZDF-Dokumentation beleuchtet die Migration in Salzgitter, zehn Jahre nach Merkels „Wir schaffen das“, am 13.08.2025.

Multi-Kulti in Salzgitter: Sorgen und Chancen der Zuwanderung!

In der Berichterstattung über Migration in Deutschland wird oft eine facettenreiche und komplexe Realität sichtbar. Besonders interessant ist eine aktuelle ZDF-Reportage von Sarah Tacke mit dem Titel „Flucht und Krise – 10 Jahre ‚Wir schaffen das’“, die die Entwicklungen der letzten Jahre unter die Lupe nimmt. Die Dokumentation zeigt, wie Angela Merkel 2015 mit ihrem berühmten Satz „Wir schaffen das“ geflüchtete Menschen in Deutschland willkommen hieß und welche Folgen dies bis heute nach sich zieht. Laut Focus stehen die Bedenken der Bürger, die in den letzten Jahren gewachsen sind, deutlicher im Mittelpunkt.

Tacke hat einen Aufruf in sozialen Netzwerken gestartet, um die Meinungen der Bürger zur Migration zusammenzutragen. Die Ergebnisse sind überwiegend von Ängsten geprägt, die sich angesichts der hohen Zuwanderungszahlen entfalten. Dabei kamen viele der geflüchteten Personen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Im Jahr 2024 zählte man in Deutschland allein 975.060 syrische Einwanderer – ein Anstieg von 118.196 im Jahr 2014. Die Zahlen verdeutlichen die dramatische Zunahme von geflüchteten Menschen in den letzten Jahren, ein Thema, das nicht nur auf politischer Ebene, sondern auch im Alltag der Betroffenen und der Anwohner in Städten wie Salzgitter berührt wird.

Das multikulturelle Salzgitter

Besonders in Salzgitter, wo der Ausländeranteil bei 34,7% liegt, fühlen sich viele Bürger durch die Zuwanderung überfordert. Tacke berichtet von Begegnungen mit Menschen wie Haithem Lafi, einem Syrer, der ein Modegeschäft betreibt. Lafi sieht sich nicht als Fremder und beschreibt die Stadt als multikulturell. Sein Umfeld wird durch eine große Anzahl an Arabisch sprechenden Menschen geprägt, was das Gefühl der Zugehörigkeit sowohl für ihn als auch für viele andere stärkt. Dies im Gegensatz zum Gefühl von Isolation, das viele in der Stadt aufgrund der massiven Zuwanderung empfinden.

Doch es gibt auch Inspirationen und positive Geschichten, wie die von Niro Degen, einem weiteren syrischen Einwanderer, der in Deutschland erfolgreich sein Lehramts-Examen abgeschlossen hat. Degen spricht fließend Deutsch und hat seinen arabischen Vornamen geändert, um Diskriminierung zu entgehen. Er berichtet von seinen vielfältigen Erfahrungen: Von Diskriminierung, aber auch von Solidarität und Unterstützung. Diese verschiedenen Perspektiven spiegeln die gespaltene Meinung wider, die in der Gesellschaft über Migration diskutiert wird.

Die Zahlen hinter der Debatte

Ein aktueller Migrationsbericht vom BAMF, der am 15. Januar 2025 vorgestellt wurde, legt weitere interessante Zahlen vor, die den Kontext der Diskussion um die Migration im Jahr 2023 beleuchten. Insgesamt kam es zu 1.932.509 Zuwanderungen nach Deutschland. Im Vergleich zu 2022 zeigte sich ein Rückgang der Nettomigration um 54,7%, was insbesondere durch den Rückgang der geflüchteten Menschen aus der Ukraine zu erklären ist. Die Hauptherkunftsländer der Asylantragstellenden blieben Syrien, Türkei und Afghanistan, während 329.120 Asylerstanträge im Jahr 2023 eingereicht wurden – ein Anstieg um 51,1 % im Vergleich zu 2022.

Diese aktuellen Daten tragen dazu bei, das Bild von Migration in Deutschland zu komplettieren. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Flüchtlingskrise Turbulenzen und Herausforderungen mit sich brachte, die Angela Merkel und ihre Regierung bewältigen mussten. Von einem prognostizierten Anstieg auf 800.000 Flüchtlinge im Jahr 2015 bis hin zu den anhaltenden Debatten über Integrationsmaßnahmen und die Reaktionen der Bevölkerung: Es ist klar, dass dieses Thema in Deutschland ein permanentes Brennpunkt bleibt.

Die ZDF-Dokumentation „Flucht und Krise – 10 Jahre ‚Wir schaffen das’“ wird zudem am kommenden Donnerstag um 22.15 Uhr ausgestrahlt und könnte weitere Einblicke in diese facettenreiche Thematik bieten.