Salzgitter-Aktie stürzt ab: Chancen oder Risiken für Anleger?
Salzgitter-Aktie unter Druck: Prognosesenkungen, Kursverluste und Herausforderungen im Stahlsektor prägen die aktuelle Finanzlage.

Salzgitter-Aktie stürzt ab: Chancen oder Risiken für Anleger?
Die Situation beim Stahlkonzern Salzgitter bleibt angespannt. Aktuell verzeichnet die Salzgitter-Aktie einen Rückgang von 0,6 Prozent im XETRA-Handel und liegt bei 25,58 EUR. Diese Entwicklung sorgt bei Anlegern für Besorgnis, auch wenn die Analysten weiterhin Potenzial für zukünftige Gewinne erkennen. Der Höchststand der Aktie betrug im Juli 2025 bereits 29,72 EUR, was einen Anstieg von über 16 Prozent im Vergleich zu den vorangegangenen Wochen darstellt. Der durchschnittliche Wert der Aktie wird auf 25,92 EUR geschätzt, was auf eine recht stabile Bewertung hindeutet.
Allerdings steht Salzgitter vor ernsthaften Herausforderungen. Auf der Finanzkonferenz im August 2025 wurde ein Verlust von -1,02 EUR je Aktie gemeldet, was eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr darstellt. Auch die Umsätze sind besorgniserregend gesunken: fast 9 Prozent auf 2,34 Milliarden EUR. Die bevorstehende Tarifrunde wird die Aktienkurse entscheidend beeinflussen, insbesondere für Unternehmen wie Salzgitter und thyssenkrupp, die beide mit Rückgängen zu kämpfen haben. Schließlich wird die nächste Bilanz für das dritte Quartal 2025 mit Spannung erwartet, um mehr Einblicke in die finanzielle Gesundheit des Unternehmens zu erhalten.
Schwaches zweites Quartal und gesenkte Prognosen
Die Lage wird nicht einfacher, da Salzgitter nach einem schwachen zweiten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt hat. Wie Boerse Express berichtet, fiel das zweite Quartal schlechter aus als von Analysten erwartet, was zu einem dramatischen Kursverfall führte: Die Aktie fiel am Freitagmorgen um fast 16 Prozent.
Die revidierten operativen Gewinnziele (Ebitda) liegen nun etwa 30 Prozent unter der Konsensschätzung. Für das Jahr 2023 wurde die Umsatzprognose auf 9,0 bis 9,5 Milliarden Euro gesenkt, zuvor waren es noch 9,5 bis 10 Milliarden Euro. Auch das Ebitda wird nun auf 300 bis 400 Millionen Euro geschätzt, was einen herben Rückgang gegenüber den vorherigen Erwartungen darstellt. Die Verluste vor Steuern könnten bis zu 100 Millionen Euro betragen, was alarmierend ist.
Faktoren, die die Branche belasten
Das Umfeld für die Stahlherstellung bleibt aufgrund mehrerer Faktoren angespannt. Hohe Energiepreise und der Druck von Billigimporten aus Asien setzen den Herstellern stark zu. Zudem hat Salzgitter ein verschärftes Sparprogramm eingeführt, um den finanziellen Druck zu mindern. Auch thyssenkrupp sieht sich gezwungen, Maßnahmen zur Kostensenkung für die Stahlsparte zu ergreifen.
Das Streben nach Dekarbonisierung bringt ebenfalls hohe Investitionen mit sich, die nötig sind, um den Herausforderungen der Branche entgegenzuwirken. ArcelorMittal hat sogar Milliardenpläne für die Umrüstung auf “grünen Stahl” in Deutschland gestoppt, was die Unsicherheit in der Branche unterstreicht.
Insgesamt steht die Salzgitter-Aktie vor schwierigen Zeiten, doch die Experten sind sich einig: Langfristig könnte die Situation wieder aufblühen, falls sich die Marktbedingungen stabilisieren.