Biotonnen unter Kontrolle: Uelzener starten große Störstoff-Aktion!

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Ab dem 15. September 2025 prüft der Abfallwirtschaftsbetrieb im Landkreis Uelzen die Biotonnen zur Störstoffreduzierung.

Ab dem 15. September 2025 prüft der Abfallwirtschaftsbetrieb im Landkreis Uelzen die Biotonnen zur Störstoffreduzierung.
Ab dem 15. September 2025 prüft der Abfallwirtschaftsbetrieb im Landkreis Uelzen die Biotonnen zur Störstoffreduzierung.

Biotonnen unter Kontrolle: Uelzener starten große Störstoff-Aktion!

Ab dem 15. September 2025 wird im Landkreis Uelzen ein prüfender Blick auf die Biotonnen geworfen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb (awb) hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, die Störstoffe in diesen Containern erheblich zu reduzieren. Bis zum 26. September läuft die Aktion und bereits jetzt zeigen die Zahlen, dass rund zwei Prozent der Abfälle in den Biotonnen nicht dort hingehören. Vor allem Plastik, Glas und Restabfall sind häufige Übeltäter. Die Kontrolleure werden daher nicht zögern, Behälter mit gravierenden Mängeln stehen zu lassen und sie mit einem Anhänger zu versehen, der auf die fehlerhafte Befüllung hinweist. Nutzer haben dann die Möglichkeit, fehlerhafte Abfälle zu entfernen oder diese kostenpflichtig als Restmüll zu entsorgen, bevor die nächste Abfuhr erfolgt.

Ein Hauptanliegen dieser Initiative ist die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für die richtige Mülltrennung. Der awb nutzt die Vergärung von Bioabfällen nicht nur zur Gewinnung von Biogas für die Stromerzeugung, sondern produziert auch wertvolle Gärreste, die als Kompost in der Landwirtschaft wiederverwertet werden. Diese Aktion ist Teil der bundesweiten Initiative „#wirfuerbio“, die sich zum Ziel gesetzt hat, ein Bewusstsein für die falsche Befüllung von Biotonnen zu schaffen. Weitere Informationen hierzu findet man auf der Webseite wirfuerbio.de.

Die Herausforderungen des Bioabfallmanagements

Rund um das Thema Bioabfall gibt es nicht nur im Landkreis Uelzen, sondern auch in anderen Regionen in Deutschland Handlungsbedarf. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise haben viele Entsorgungsbetriebe ähnliche Kontrollen angekündigt. So wurden im Rahmen einer bundesweiten Kontrollwoche 2023 über 300.000 Biotonnen überprüft, wobei jede 20. Tonne falsch befüllt und somit nicht verwertbar war. Hier zeigt sich deutlich, wie wichtig die Aufklärung über die richtige Nutzung der Biotonnen ist.

Ein Problem, das in der Öffentlichkeit oft unterschätzt wird, ist die Nutzung von “kompostierbaren” Tüten. Diese gehören nicht in die Biotonne, da sie häufig nicht den Anforderungen der Kompostieranlagen entsprechen. Jens Ohde von wirfuerbio e.V. empfiehlt daher, Bioabfälle lose zu sammeln oder Plastiktüten direkt im Restmüll zu entsorgen.

Bedeutung der getrennten Sammlung von Bioabfällen

Die getrennte Erfassung von Bioabfällen ist nicht nur für die ordnungsgemäße Entsorgung wichtig, sondern auch für die Wiederverwertung organischer Substanzen und Nährstoffe. Hochwertige Komposte und Gärreste können nur aus sauber getrennten und fremdstoffarmen Bioabfällen hergestellt werden. Dazu gehören Haushalts- und Gewerbeabfälle, Garten- und Parkabfälle sowie Speiseabfälle aus der Lebensmittelverarbeitung. Dies ist entscheidend, denn je sauberer die Abfälle getrennt werden, desto besser die Qualität der abgeleiteten Produkte.

In Deutschland begann die getrennte Sammlung von Bioabfällen bereits 1985. Seither hat sich viel getan: Im Jahr 2022 wurden rund 15,75 Millionen Tonnen biogene Abfälle biologisch behandelt. Ein erheblicher Teil davon, 7,44 Millionen Tonnen, wurde in Vergärungsanlagen oder kombinierten Anlagen verarbeitet. Die Landwirtschaft verwendet nahezu alle Gärreste als Dünger, was einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion leistet.

Die Qualität der erzeugten Komposte hat sich seit Einführung der Bioabfallverordnung deutlich verbessert. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv an der richtigen Mülltrennung beteiligen, um die wertvollen Ressourcen zu erhalten und die Umwelt zu schonen.