Ministerpräsident Lies: Soziale Medien erst ab 14 Jahren für Kinder!

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Niedersachsens Ministerpräsident Lies fordert ein Mindestalter von 14 Jahren für soziale Netzwerke, um Kinder besser zu schützen.

Niedersachsens Ministerpräsident Lies fordert ein Mindestalter von 14 Jahren für soziale Netzwerke, um Kinder besser zu schützen.
Niedersachsens Ministerpräsident Lies fordert ein Mindestalter von 14 Jahren für soziale Netzwerke, um Kinder besser zu schützen.

Ministerpräsident Lies: Soziale Medien erst ab 14 Jahren für Kinder!

In der aktuellen Debatte um den Schutz von Kindern in digitalen Räumen hat Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies klare Forderungen aufgestellt. Er drängt auf ein Mindestalter von 14 Jahren für die Nutzung sozialer Netzwerke wie TikTok und Instagram. Wie stern.de berichtet, hält Lies diese Altersgrenze für „naheliegend und sinnvoll“, vor allem um Kinder und deren Eltern beim Surfen im Netz zu schützen. Er warnt davor, dass nicht alle Inhalte in sozialen Medien für Minderjährige geeignet sind. Inhalte wie Pornografie, Gewaltvideos und Mobbing können insbesondere schädlich sein.

Diese Bedenken werden durch Lies’ Anmerkungen über die Zunahme von Gewalttaten unterstützt, die über Handyaufnahmen an Schulen verbreitet werden. Um dem entgegenzuwirken, fordert er eine klare gesetzliche Regelung auf europäischer Ebene, da eine nationale Lösung seiner Meinung nach nicht ausreichend sei. Derzeit gibt es in Deutschland kein einheitliches Mindestalter für die Nutzung sozialer Medien, was die Situation kompliziert macht.

Internationale Vergleiche und Debatten

Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass andere Länder bereits weiter sind: In Australien dürfen Nutzer erst ab 16 Jahren soziale Netzwerke verwenden, während Dänemark eine Altersgrenze von 15 Jahren plant. Tagesschau.de berichtet, dass in Deutschland auch Stimmen laut werden, die eine Altersgrenze von 16 Jahren fordern. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther setzt sich beispielsweise für ein Verbot von sozialen Medien für unter 16-Jährige ein. Bildungsministerin Karin Prien äußert indes die Notwendigkeit eines besseren Schutzes, möchte sich jedoch nicht auf eine genaue Altersgrenze festlegen.

Wie die Debatte unter Jugendlichen aussieht, ist gemischt. Einige finden die Altersgrenze von 16 Jahren übertrieben, während es auch Befürworter eines Mindestalters von 14 Jahren gibt. Kritiker heben hervor, dass feste Altersgrenzen nicht die Lösung sein können, da viele Jugendliche die Plattformen nutzen, um sich politisch zu informieren.

Die Sicht der Wissenschaft und der Jugendlichen

Wissenschaftler haben ebenfalls Stellung genommen. So empfiehlt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ein Verbot bis zum Alter von 13 Jahren und verlangt eine elterliche Zustimmung bis 15 Jahre. Dabei zeigt eine Umfrage, dass 94% der Mädchen und 90% der Jungen im Alter von 10 bis 17 Jahren regelmäßig soziale Medien nutzen. Interessanterweise verbringen Jugendliche durchschnittlich über 2,5 Stunden an Wochentagen und fast 4 Stunden an den Wochenenden in sozialen Medien. Laut Spektrum.de gibt es zahlreiche Risiken, die mit der Nutzung verbunden sind, darunter Cybermobbing und Suchtpotential.

Doch wie sieht es in der Realität aus? Im Gespräch mit 13-jährigen Mädchen, die bereits seit mehreren Jahren Smartphones nutzen, wird deutlich: Lina und Mailin, die bereits mit 10 beziehungsweise 11 Jahren ihr erstes Gerät erhielten, haben bislang wenig negative Erfahrungen gemacht, empfinden jedoch den Bedarf an effektiven Schutzmaßnahmen. Fachleute betonen, dass anstelle von pauschalen Verboten altersgerechte Angebote entwickelt werden sollten und Eltern eine wichtige Rolle bei der Aufklärung ihrer Kinder über die Risiken im Internet spielen müssen.

Sowohl Politik als auch Gesellschaft sind gefordert, Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der Jugendlichen entsprechen und gleichzeitig einen wirksamen Schutz gewährleisten. Es bleibt spannend, welche Empfehlungen die interdisziplinäre Kommission für den Jugendmedienschutz ausarbeiten wird, und ob die geforderten Altersgrenzen tatsächlich kommen werden.