Norddeutscher Einzelhandel leidet: Umsatzrückgang verunsichert Händler!
Norddeutscher Einzelhandel leidet: Umsatzrückgang verunsichert Händler!
Norddeutschland, Deutschland - Die wirtschaftliche Stimmung in Norddeutschland ist angespannt. Laut den neuesten Ergebnissen einer Umfrage des AGA Unternehmensverbands kämpft fast die Hälfte der Händler und Dienstleister mit sinkenden Umsätzen im zweiten Quartal 2025. Insbesondere der Einzelhandel zeigt sich in der aktuellen Wirtschaftsumfrage als Sorgenkind, finale Zahlen älterer Quartale, wie das vierte Quartal 2024, belegen die schwierige Lage. Damals meldeten 52 Prozent der befragten Unternehmen einen Umsatzrückgang und 44 Prozent berichteten von einer gesunkenen Nachfrage.
Die aktuellen Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Der AGA-Indikator für das zweite Quartal 2025 fiel auf bescheidene 90,3 Punkte, gefolgt von einem dramatischen Einbruch im Groß- und Außenhandel, der mit 79,3 Punkten den niedrigsten Stand seit dem zweiten Quartal 2020 erreicht. Der Einzelhandelssektor kann sich mit 74,1 Punkten ebenfalls nicht gerade rühmen, was in einem deutlichen Rückgang von 86,7 Punkten im Vorquartal resultiert, wie die Lebensmittelpraxis berichtet.
Steigende Kosten und sinkende Nachfrage
Ebenfalls alarmierend sind die Rückmeldungen bezüglich der Gesamtkosten der Unternehmen, die im vierten Quartal 2024 bei 78 Prozent der befragten Firmen angestiegen sind. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit einem dämpfenden Ausblick auf das erste Halbjahr 2025, wobei 29 Prozent der Unternehmen von einem Umsatzrückgang ausgehen. Wie dies bereits in früheren Umfragen festgestellt wurde, stellt Bürokratie, mit 38 Prozent, das größte Hindernis für die Wertschöpfung dar. Weltpolitische Unsicherheit wird von 36 Prozent der Firmen als weiterer Störfaktor beurteilt, der die Schaffung von Werten im Durchschnitt um 10,4 Prozent verringert.
Die AGA-Präsident Hans Fabian Kruse mahnt, dass die Politik dringend handeln muss, um Entlastungen und Anreize für Investitionen bereitzustellen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen, 54 Prozent, planen eine starke Investition in Umwelt- und Energieerweiterungen. Doch der Bedarf an Investitionen ist da, und trotzdem bleibt die Planung verhalten: 54 Prozent der Unternehmen beabsichtigen, im kommenden Jahr in gleichem Umfang zu investieren, während 32 Prozent sogar mit einer Senkung des Investitionsvolumens rechnen.
Gewinnsituation und Zukunftsaussichten
Was die Gewinnsituation betrifft, gestaltet sich die Lage ebenfalls herausfordernd. Bei 51 Prozent der Befragten wird ein konstanter Gewinn erwartet, während 41 Prozent mit einem Rückgang rechnen. Dies steht im krassen Gegensatz zu den 13 Prozent der Unternehmen, die ihre Gewinne als gut bewerten. In den Unternehmen des Dienstleistungssektors steht der AGA-Indikator bei 118,5 Punkten, was relativ stabil zwischen den Vorquartalen bleibt.
Die Personalplanung spiegelt ebenso die Unsicherheiten wider. 24 Prozent der Betriebe planen, die Anzahl ihrer Beschäftigten zu erhöhen, während 60 Prozent die derzeitige Belegschaft halten möchten. Bei den Auszubildenden schaut es ähnlich aus: 17 Prozent beabsichtigen eine Erhöhung, während 64 Prozent die Anzahl gleich lassen möchten und 19 Prozent eher weniger neue Auszubildende einstellen wollen.
Die Ergebnisse stammen aus dem Wirtschaftstest des AGA Unternehmensverbands, der zwischen dem 5. Juni und dem 4. Juli 2025 durchgeführt wurde. Obwohl die Gesamtlage für den Groß- und Außenhandel mit einem Jahresumsatz von 288 Milliarden Euro alles andere als rosig ist, bleibt die Hoffnung, dass Unternehmen mit einem guten Händchen für Investitionen und Strategie die kommenden Herausforderungen meistern können, wie auch die AGA und Nordwirtschaft berichten.
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Ort | Norddeutschland, Deutschland |
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