Kiel bleibt die Fahrradhauptstadt Schleswig-Holsteins – So bewertet ihr!

Kiel bleibt die Fahrradhauptstadt Schleswig-Holsteins – So bewertet ihr!

Kiel, Deutschland - In Schleswig-Holstein bleibt Kiel auf dem Siegespodest, wenn es um die Fahrradfreundlichkeit geht. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) hat in seinem aktuellen Fahrradklima-Test erneut die Bewertungen der Radfahrer:innen abgefragt. Rund 213.000 Menschen bundesweit, davon etwa 7.000 in Schleswig-Holstein, haben von September bis November 2024 ihre Meinungen abgegeben. Die Ergebnisse dieser Befragung zeigen, dass Kiel sich als die fahrradfreundlichste Kommune des Bundeslandes durchsetzt, während die Nachbarstadt Hannover in Niedersachsen auf der Überholspur ist und dort die gleichen Lorbeeren einheimst, wie NDR berichtete.

Im Oktober wurden die Resultate veröffentlicht und zeigen, dass keine Gemeinde in Schleswig-Holstein besser als die Note 3 abschneiden konnte. Das bedeutet zwar keine Spitzenplatzierungen, doch die Stimmung unter den Verkehrsteilnehmern scheint insgesamt gut zu sein. Klares Feedback gibt es zu den Radwegbreiten, der Baustellenführung und den oft laxen Regelungen für Falschparker. Tatsächlich beobachten 61 Prozent der Befragten in Niedersachsen ein unzufriedenstellendes Sicherheitsgefühl im Radverkehr.

Fahrradfreundlichkeit im Detail

Die Befragten haben wichtige Aspekte wie die gesellschaftliche Akzeptanz und die Hindernisfreiheit auf Radwegen bewertet. In Niedersachsen wurden die Punkte eher negativ wahrgenommen. Der ADFC fordert hier mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr – ein Appell, der nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in Niedersachsen Gehör finden sollte. In Schleswig-Holstein sind Radfahrer:innen besonders kritisch, was die Qualität der Radinfrastruktur angeht. Die erhöhte Nutzung von E-Bikes hat die Anforderungen an die Fahrradinfrastruktur weiter gesteigert.

„Die Breite und die Oberfläche der Radwege sowie der Umgang mit Baustellen müsste dringend verbessert werden“, finden viele. Auf der Habenseite können sich die Städte unter anderem über die positive Bewertung der Öffnung von Einbahnstraßen in beide Richtungen für Radfahrer freuen.

Stadtvergleiche und Aufwärtstrend

Was die Platzierungen betrifft, so belegt Kiel im bundesweiten Vergleich der Städte mit ähnlicher Größe den vierten Platz, während Norderstedt, Geesthacht und Plön ihre guten Positionen halten konnten. Eine besondere Erwähnung verdient Preetz, das sich im Ranking deutlich verbessert hat und als Vorbild für andere Kommunen gilt, wenn es um die Förderung des Radverkehrs geht.

Laut den Ergebnissen vom ADFC wird auch Hannover als besonders fahrradfreundlich eingestuft und belegt den zweiten Platz unter den großen Städten mit über 500.000 Einwohnern, mit einer Durchschnittsnote von 3,52. Für weitere Verbesserungen ist auch der Bund aktiv: Mit 8,4 Millionen Euro sollen 19 Kilometer neue Radwege in Ladelund und Umgebung entstehen, um die Bedingungen für Radfahrer zu optimieren.

Ein besonderes Highlight ist das neue Bike-Sharing-Angebot in Schleswig-Holstein, bei dem die ersten 30 Minuten der Miete kostenlos sind. So wird das Radfahren nicht nur bequemer, sondern auch attraktiver für die breite Bevölkerung.

Die Resultate des ADFC-Fahrradklima-Tests sind nicht nur eine Momentaufnahme der momentanen Verkehrssituation, sondern liefern auch wertvolle Anhaltspunkte für Verkehrsplaner und politische Verantwortliche. Die Rückmeldungen der Radfahrer:innen sind wichtig, um zukünftige Entwicklungen und Verbesserungen gezielt anzupacken. Der Test stellt somit eine essentielle Grundlage dar, um den Radverkehr nachhaltig zu fördern und das Radfahren in unseren Städten weiter zu optimieren. Weitere Informationen können auch auf der Webseite des ADFC gefunden werden: ADFC Fahrradklima-Test.