Fregatten-Fiasko in Kiel: Bauprojekte drohen zu scheitern!
Fregatten-Fiasko in Kiel: Bauprojekte drohen zu scheitern!
Kiel, Deutschland - Der Bau von sechs neuen Fregatten der Klasse F126 für die deutsche Marine befindet sich in einer ernsthaften Krise. Seit einem Jahr stockt das Projekt im Baudock der German Naval Yards in Kiel, und immer mehr Fragen bleiben ungeklärt. Um diesen milliardenschweren Auftrag gibt es Diskussionen über eine mögliche Stornierung seitens des Bundes. KN Online berichtet, dass sich die Damen Schelde Naval Shipbuilding B.V. mit erheblichen IT-Problemen konfrontiert sieht, die die Ablieferung der Schiffe verzögern könnten. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens ist prekär und führt unweigerlich zu Befürchtungen um die Zukunft des Projekts.
Ursprünglich im Januar 2020 ausgeschrieben und für 5,2 Milliarden Euro zum Bau von vier Marinekampfschiffen der MKS180 gewonnen, wurde das Vorhaben aufgrund geopolitischer Entwicklungen, insbesondere des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, aufgestockt. Daraus resultierte der Auftrag zur Fertigung der Fregatten F126. Dabei genehmigte das niederländische Parlament einen Überbrückungskredit von 270 Millionen Euro, um Damen in dieser kritischen Phase zu unterstützen.
Verzögerungen und Unsicherheit
Das Bundesverteidigungsministerium sieht sich mit weiteren Verzögerungen konfrontiert. Wie n-tv berichtet, sollte die erste Fregatte ursprünglich im Jahr 2028 an die Marine übergeben werden. Die Probleme, die die Arbeiten behindern, sind größtenteils auf Schwierigkeiten bei der IT-Schnittstellung der Konstruktions- und Fertigungssoftware der Damen-Werft zurückzuführen. Das Ministerium hat zwar Informationen zu diesen Verzögerungen bereitgestellt, genaue Angaben zu Ausmaß oder möglichen Kostensteigerungen stehen jedoch noch aus.
In der aktuellen Situation ist es fraglich, wann das erste Schiff tatsächlich einsatzbereit sein wird. Insider schätzen, dass der früheste Termin nun auf 2030 datiert werden muss. Für ein Projekt, das ein Budget von neun Milliarden Euro umfasst, ist das eine alarmierende Nachricht. Besonders die Verzögerungen im Bau sind auch ein Zeichen für die komplizierte Zusammenarbeit zwischen der Damen-Werft und den beteiligten deutschen Werften, sodass die Rüstungsbehörde der Bundeswehr keine klaren Antworten bieten kann. Bild hebt hervor, dass der Vertrag mindestens 70 Prozent der Arbeiten in Deutschland verlangt.
In der Zwischenzeit bleibt nichts anderes übrig, als mit den bestehenden Fregatten wie der „Schleswig-Holstein“ weiterzuarbeiten und diese zu modernisieren. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat bereits Alarm geschlagen und lässt sich regelmäßig über die Fortschritte informieren. Vizeadmiral Jan C. Kaack zeigt sich frustriert über die Situation, blickt jedoch bereits auf künftige Projekte, wie die F127-Fregatten von Thyssenkrupp Marine Systems, die möglicherweise aus dieser misslichen Lage herausführen könnten.
Die Herausforderungen im Fregattenbau sind ein deutliches Zeichen für die Probleme, mit denen sich die deutsche Marine auseinandersetzen muss. Ob die leidenschaftliche Hoffnung auf die neuen Schiffe in Erfüllung geht oder das Projekt letztlich abgebrochen wird, bleibt abzuwarten.
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Ort | Kiel, Deutschland |
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