Lübeck feiert Vielfalt: Pride Week im Übergangshaus gestartet!

Lübeck feiert Vielfalt: Pride Week im Übergangshaus gestartet!
In Lübeck wird zurzeit eine bunte Feier der queeren Szene veranstaltet, die mit dem Motto „NieWiederStill“ all diejenigen anspricht, die für mehr Sichtbarkeit und Gleichberechtigung eintreten wollen. Im Übergangshaus, dem ehemaligen Karstadt-Gebäude in der Innenstadt, finden vom 11. bis zum 17. August zahlreiche Veranstaltungen statt, die von der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH organisiert werden. Unterstützt wird die Pride Week von der Stadt und verschiedenen Initiativen, die sich für die Rechte der LGBTQ+-Community stark machen.
Das Programm umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter Workshops, Vorträge, Jobcoaching und eine eindrucksvolle Fotoausstellung. Diese Veranstaltungen sollen nicht nur informieren, sondern auch Raum für Austausch und Vernetzung bieten. Abschließend wird die Woche mit einem Straßenfest des Christopher Street Days (CSD) auf dem Lübecker Marktplatz am Samstag gebührend gefeiert, wo die Diversität der queeren Gemeinschaft in all ihren Facetten gefeiert wird.
Christopher Street Day: Ein Fest für alle
In ganz Deutschland wird der CSD traditionell gefeiert, und das nicht erst seit gestern. Ursprünglich als kleine Demonstration für die Rechte von Schwulen und Lesben gestartet, hat sich der CSD zu einem riesigen Gesellschaftsevent entwickelt. Szene Hamburg erklärt, dass der erste CSD in Deutschland 1972 in Münster stattfand, während in Hamburg bereits seit 1980 gefeiert wird. Diese Events sind nicht nur ein Zeichen für die Sichtbarkeit der LGBTQ+-Community, sondern auch für den fortwährenden Kampf um Gleichberechtigung.
„Wir sind hier um zu bleiben. Queere Menschen schützen“, lautet das Motto des diesjährigen CSD in Hamburg. Die Pride Week in Hamburg findet vom 26. Juli bis 3. August statt und sorgt für zahlreiche Höhepunkte. Vorträge, Lesungen, Workshops und ein großes Straßenfest rund um die Binnenalster sind Teil des umfassenden Programms, das nicht nur zum Feiern einlädt, sondern auch zur Auseinandersetzung mit aktuellem Geschehen und historischen Rückblicken anregt.
Die Geschichte der LGBTQ+ Rechte
Die Entwicklung der Pride-Bewegung ist eng mit einem langen Kampf für Gleichheit und Sichtbarkeit verbunden. Deutschlandfunk Kultur liefert spannende Einblicke in diese Geschichte. So gilt Karl Heinrich Ulrichs als einer der ersten Aktivisten für Schwulenrechte.
Sein Engagement begann bereits in den 1860er Jahren, als er für die Straffreiheit gleichgeschlechtlicher sexueller Handlungen eintrat. Magnus Hirschfeld, der in den 1920er Jahren das Institut für Sexualwissenschaft gründete, setzte sich vehement für die Rechte von Homosexuellen ein und wollte die diskriminierenden Paragraphen abschaffen. Doch auch nach dem Zweiten Weltkrieg war die Verfolgung queerer Menschen in Deutschland keine Seltenheit, und so blieb der Paragraf 175 bis 1994 bestehen.
Heute, über 100 Jahre nach den ersten Protesten für die Rechte der LGBTQ+ Community, mahnen Historiker zur Wachsamkeit. Aktuelle Bedrohungen, wie der Anstieg queerfeindlicher Straftaten und das Erstarken rechter Gruppierungen, machen klar: Der Kampf um Gleichheit ist noch lange nicht zu Ende.
Mit Veranstaltungen wie der Pride Week in Lübeck und den CSD-Feiern in Hamburg wird nicht nur gefeiert, sondern auch deutlich gemacht, dass Solidarität und politisches Engagement unverzichtbar sind. Die queere Community zeigt eindrucksvoll, dass sie auch in Zeiten von Rückschritten zusammenstehen kann, um für ihre Rechte einzutreten und eine reiche Vielfalt zu zelebrieren.