Neumünster kämpft für Demokratie: Toleranz-Demos ohne Gewalt!
Neumünster kämpft für Demokratie: Toleranz-Demos ohne Gewalt!
Neumünster, Deutschland - In Neumünster geht es zu: Der Runde Tisch für Toleranz und Demokratie (RT) engagiert sich leidenschaftlich gegen Rechtsextremismus und hat sich intensiv mit der Rolle von Demonstrationen auseinandergesetzt. Der RT steht seit 1997 als Allianz aus Vertretern von Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Verbänden fest im Kampf gegen demokratiefeindliche Bestrebungen. Dabei haben sie sich nicht nur zum Ziel gesetzt, rechtsextreme Aktivitäten zu beobachten, sondern auch aktiv Gegendemonstrationen zu organisieren. Diese sind in der Regel größer als die jeweiligen rechtsextremen Aufzüge, was ein positives Zeichen für den Zusammenhalt der Gemeinschaft darstellt. Dies berichtet kn-online.de.
Im März 2025 wurde aufgrund des Auftretens des „Schwarzen Blocks“ der Antifa im Januar nicht zu einer Gegendemonstration aufgerufen, was reiche Diskussionen innerhalb des RT nach sich zog. Die Zahl der Gegendemonstranten war damals gering, was zu internen Streitigkeiten führte. Um die Mobilisierung zu verbessern, hat die Lenkungsgruppe des RT nun einen Vorschlag zur Entwicklung eines „Demo-Konzepts“ gemacht, der mit großer Mehrheit angenommen wurde. Ziel ist es, Akzeptanz und Beteiligung breiter Bevölkerungskreise zu fördern, ohne Hassparolen oder militantes Auftreten zu propagieren.
Neuverpflichtung in der Lenkungsgruppe
Die Lenkungsgruppe hat sich ebenfalls personell erneuert: Almut Auerbach von der Gewerkschaft Verdi wurde zur neuen Vorsitzenden gewählt und tritt die Nachfolge von Christof Ostheimer an, der 15 Jahre lang aktiv war. Dirk Mehrens von Unternehmensverband Mittelholstein übernimmt Ostheimers Platz. Weitere Mitglieder sind Jörgen Breckwoldt (CDU) und Pastor Wolfgang Miether. Diese Veränderungen stehen unter dem Motto, ein eigenes Transparent, das die Ziele des RT spiegelt, an der Spitze der Demonstrationen zu tragen und somit ein klares Zeichen zu setzen. Interessierte finden weitere Informationen auf der Website des RT: rundertisch-neumuenster.de.
Rechtsextreme Mobilisierung gegen CSDs
Im weiteren Kontext sind die Herausforderungen, die queere Menschen in Deutschland aktuell zu bewältigen haben, alarmierend. Laut democ.de sind für 2025 insgesamt 232 Christopher-Street-Day-Demonstrationen (CSD) geplant, was die höchste Anzahl in der Geschichte darstellt. Allerdings haben rechtsextreme Gruppen diese CSDs als Angriffsziele identifiziert. So gab es im Sommer 2024 in 28 Städten rechtsextreme Anti-CSD-Demonstrationen, die vorwiegend über Social Media organisiert wurden.
Die Gewalt von Neonazis bei diesen Veranstaltungen war dabei größtenteils unorganisiert und spontan. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg queerfeindlicher Straftaten, der von 1.785 im Jahr 2023 auf 2.917 im Jahr 2024 anstieg. Auch die Zahl der transfeindlichen Straftaten stieg um 24 Prozent. Aktionen von Gruppen wie der Identitären Bewegung und der AfD konterkarieren den „Pride Month“ und somit die Bemühungen für Vielfalt und Akzeptanz. Der Einsatz für mehr Toleranz und gegen Extremismus ist in diesen Zeiten umso wichtiger, da die Bedrohungslage für queeres Leben nach wie vor enorm ist.
Die Lenkungsgruppe des RT wird auch weiterhin eng mit den örtlichen Behörden zusammenarbeiten, um ein sicheres Umfeld zu schaffen und die Werte von Toleranz und Demokratie zu verteidigen. Die persönliche und kollektive Verantwortung jedes Einzelnen wird dabei als zentral betrachtet.
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Ort | Neumünster, Deutschland |
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