Zahl der Obdachlosen steigt: Diakonie in Neumünster schlägt Alarm!

Zahl der Obdachlosen steigt: Diakonie in Neumünster schlägt Alarm!

Neumünster, Deutschland - Die Stadt Neumünster sieht sich mit einer besorgniserregenden Entwicklung konfrontiert: Die Zahl der Obdachlosen steigt stetig an. Dies ist kein isoliertes Phänomen – bundesweit gibt es etwa 800 Hilfsangebote, die Menschen in Wohnungsnot dienen, wie die Diakonie berichtet. In Neumünster wurde allein in der Übernachtungsstelle an der Gasstraße zwischen 250 und 300 Personen jährlich untergebracht, die auf Nothilfe angewiesen sind. Die Übernachtungsstelle bietet jedoch nur 25 Betten, was die Dringlichkeit der Situation verdeutlicht.

Die rund 120.000 Euro, die die Stadt Neumünster jährlich für die ambulante Wohnbetreuung der Diakonie Altholstein investiert, zeigen das Bestreben, den Menschen vor Wohnungsverlust zu bewahren. Die Zentrale Beratungsstelle für Menschen in Wohnungsnot (ZBS) hat seit 2019 ein Programm zur ambulanten Wohnbetreuung etabliert, das von einer Projektphase zu einem kontinuierlichen Angebot gewechselt ist. Hier werden Klienten über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten intensiv begleitet, was zu konkreten Erfolgen führt: 2024 konnten sechs Mietverträge erfolgreich übergeben werden. Insgesamt sind seit Beginn des Programms 46 Wohnungen angemietet und untervermietet worden.

Herausforderungen und Lösungen

In der heutigen Gesellschaft sind viele von Wohnungslosigkeit bedroht, sei es durch wirtschaftliche Notlagen, Mietschulden oder persönliche Krisen. Oft sind es auch psychiatrische Auffälligkeiten und Suchtproblematiken, die dazu führen, dass Menschen unbehandelt bleiben. Die ZBS setzt auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, um betroffenen Personen die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Die Herausforderung dabei ist nicht nur die rechtliche und soziale Unterstützung, sondern auch, Vorurteile abzubauen und bürokratische Hürden zu nehmen.

Was nützt die beste Hilfe, wenn die Menschen nicht wissen, wo sie Unterstützung finden können? Genau hier wird die Rolle der Diakonie zur zentralen Anlaufstelle deutlich. Neben der Wohnbetreuung bietet sie Beratung in Männer- und Familienberatung, Straffälligenhilfe und Frauenberatung an. Unterstützung erhalten die Klienten auch in der Wohnungssuche und bei der Beantragung von Sozialleistungen, um grundlegende Existenzängste zu nehmen.

Der Blick in die Zukunft

Die Diakonie und die Stadt Neumünster setzen auf einen nationalen Aktionsplan, um Obdach- und Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beseitigen. Hierfür sind Fördergelder und Gesetzesänderungen unabdingbar. Gleichzeitig ist es wichtig, den sozialen Wohnungsbau zu stärken und strukturelle Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt abzubauen. Denn wie die Diakonie feststellt, gibt es eine klare kommunale Verpflichtung zur Unterbringung obdachloser Personen.

Jeder Einzelne kann durch Spenden das Engagement der Diakonie unterstützen. Ob privat, als Unternehmen, Kirchengemeinde oder Bildungseinrichtung – die Möglichkeit, mit einer Spende zu helfen, ist jederzeit gegeben. Weitere Informationen über die Spendenmöglichkeiten finden Interessierte unter diesem Link.

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OrtNeumünster, Deutschland
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