Osnabrück

Musiker kritisiert deutsche Migrationspolitik: Bürokratie hindert Integration

Der Musiker und Produzent Leslie Mandoki hat die deutsche Migrationspolitik kritisiert und sie als bürokratisch und langsam bezeichnet. In einem Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” äußerte er sich dazu, dass die Überregulierung dazu führe, dass Menschen, die arbeiten wollen, dies nicht dürfen und stattdessen Kurse besuchen und jahrelang warten müssen. Mandoki selbst kam 1975 als Asylbewerber nach Deutschland und trat vier Jahre später mit der Band Dschinghis Khan für Deutschland beim Eurovision Song Contest an.

Aus seinen eigenen Erfahrungen leitet Mandoki drei Forderungen für eine erfolgreiche Integration ab. Erstens betonte er, dass nichts mehr zur Integration beitrage als die Möglichkeit zu arbeiten und das eigene Leben selbst zu gestalten. Er selbst habe bereits dreieinhalb Wochen nach seinem Asylantrag als Schlagzeuger beim Landestheater gearbeitet und habe keine Sprach- oder Integrationskurse benötigt, da er sein neues Leben gestalten konnte.

Als zweiten Aspekt nannte Mandoki das hohe Tempo der Fallbearbeitung. Er erhielt innerhalb von 48 Stunden einen Fremdenpass und nach 90 Tagen seinen Asylbescheid. Er betonte, dass Geschwindigkeit auch für eine erfolgreiche Integration wichtig sei.

Als drittes Kriterium nannte Mandoki das Festhalten an den deutschen Werten. Deutschland sei attraktiv aufgrund seiner Werte wie Freiheit, Gleichberechtigung der Frauen und Toleranz gegenüber Homosexualität. Es komme vor, dass Menschen aus Ländern kommen, in denen diese Werte nicht gelebt werden. In solchen Fällen müsse Deutschland die Freiheit haben, auf seinen Werten zu bestehen.

Mandoki ist der Meinung, dass die technokratische Herangehensweise an das Flüchtlingsdasein falsch sei. Es gehe nicht um finanzielle Unterstützung oder Integrationskurse, sondern darum, Menschen die Chance zu geben, ihr Leben in einem wunderbaren und toleranten Land wie Deutschland neu aufzubauen.



Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung / ots

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