Schulklos in Bremen: Sanierungsbedarf bringt Schüler zum Verzweifeln!

Schulklos in Bremen: Sanierungsbedarf bringt Schüler zum Verzweifeln!

Bremen, Deutschland - In Bremen sieht es düster aus, wenn es um die Sauberkeit und den Zustand der Schultoiletten geht. Eine aktuelle Untersuchung hat ergeben, dass jede achte Toilette sanierungsbedürftig ist. Das ist ein Alarmzeichen, das nicht ignoriert werden kann. Bei einer Umfrage von Radio Bremen bewerteten die Schüler den Zustand ihrer Schulklos im Schnitt mit der Note 4,7, was einer glatten fünf plus entspricht. Über 2.200 Teilnehmer, hauptsächlich Schüler sowie Lehrer und Eltern, brachten ihre Besorgnis über die unhygienischen Zustände zum Ausdruck, wie die Weser Kurier berichtet.

Die „Reinigungsrichtlinie der Freien Hansestadt Bremen“ sieht vor, dass sanitäre Anlagen täglich gereinigt werden sollten. Doch in der Praxis scheint das nicht immer zu klappen. Vandalismus und mangelnde Ausstattung wie fehlende Handtrockner und Menstruationsprodukte verschärfen das Problem. Ein Drittel der Befragten in einer Umfrage zeigt sich besorgt über vandalistische Handlungen durch Mitschüler. Immerhin hat Immobilien Bremen (IB) die Verantwortung für die Reinigung und Instandhaltung der Toiletten, während die Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) eine gut funktionierende Organisation der Gebäudereinigung lobt.

Investitionen und Sanierungsbedarf

Während die Schulen sich nach einem frischen Wind in den Sanitäranlagen sehnen, beträgt die geschätzte Gesamtsumme für die Sanierung aller Toiletten, einschließlich solcher in mittlerem Zustand, satte 70,2 Millionen Euro. Bisher gibt es jedoch kein spezifisches Sanierungsbudget für die Schultoiletten. Jährlich fließen etwa 49 Millionen Euro in die allgemeinen Unterhaltungs- und Sanierungskosten der Schulgebäude, aber nur sechs Schulen profitieren jetzt von laufenden Sanierungsarbeiten. Diese Maßnahmen werden meist in den Ferien durchgeführt, um den Schulbetrieb nicht zu stören.

Die Probleme sind vielfältig: Viele der Sanitäranlagen stammen noch aus den 1960er-Jahren und das führt dazu, dass Schüler oft lieber die Toilette zu Hause aufsuchen, anstatt die unhygienischen Bedingungen in der Schule in Kauf zu nehmen. Eltern von Schülern einer Grundschule in Schwachhausen haben sogar 16.000 Euro durch einen Sponsorenlauf gesammelt, um die Toiletten in ihrer Schule selbst instandzusetzen, so der Zentrale Elternbeirat Bremen (ZEB).

Ausblick auf die Zukunft

Die Bildungsbehörde hat bereits signalisiert, dass sie sich für moderne und hygienische Toilettenräume in den Schulen einsetzen wird. Während die Farbe der Wände und die Brisanz des Themas in zahlreichen Beiratssitzungen besprochen werden, bleibt die Hoffnung, dass der Sanierungsbedarf in der Zukunft mehr Beachtung und vor allem finanzielle Mittel erhält. Es wäre wünschenswert, dass die Lebensqualität im Schulalltag der Kinder nicht mehr durch schmutzige und veraltete Toiletten beeinträchtigt wird.

Die Gespräche über die Reinigungsrichtlinie sind im Gange, und die FDP hat bereits Anfragen zur Überarbeitung gestellt. Bildungssenatorin Aulepp bleibt optimistisch. Man kann nur hoffen, dass bald umfassende Maßnahmen folgen, die den Schülern helfen, dort zu lernen, wo sie sich wohlfühlen können – auch auf der Toilette.

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OrtBremen, Deutschland
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