Vorpommern-Greifswald: Bittere Prognosen für den Arbeitsmarkt im Sommer

Im Juli 2025 bleibt die Arbeitslosenquote in Greifswald bei 9%. Entlassungen bei HanseYachts kündigen unsichere Zeiten an.
Im Juli 2025 bleibt die Arbeitslosenquote in Greifswald bei 9%. Entlassungen bei HanseYachts kündigen unsichere Zeiten an. (Symbolbild/MND)

Vorpommern-Greifswald: Bittere Prognosen für den Arbeitsmarkt im Sommer

Greifswald, Deutschland - Im Landkreis Vorpommern-Greifswald zeigt der Arbeitsmarkt im Juni 2025 erste Anzeichen einer gewissen Stagnation. Nordkurier berichtet von 10.211 Menschen, die auf der Suche nach einer Beschäftigung sind. Das sind 39 weniger als im Vormonat, doch immerhin 248 mehr als noch vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote bleibt stabil bei 9 Prozent. Klaus-Peter Köpcke, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald, sieht jedoch eine nachlassende Dynamik auf dem Arbeitsmarkt. Positive Entwicklungen sind vor allem in saisonal geprägten Branchen zu verzeichnen, deren Intensität jedoch fällt. Der saisonale Aufschwung scheint in diesem Jahr abgeflaut zu sein. Diese Tendenz ist vor allem durch die bevorstehenden Sommerferien beeinflusst, da zu dieser Zeit die Kapazitäten zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter abnehmen.

Auswirkungen von Entlassungen bei HanseYachts

Für den Landkreis gibt es besorgniserregende Neuigkeiten: Bei HanseYachts in Greifswald stehen 200 Entlassungen bevor, die in der aktuellen Statistik noch keinen Niederschlag gefunden haben. Am NDR wird berichtet, dass vor kurzem bereits 190 Mitarbeiter im Werk Greifswald betroffen waren und die erste Kündigungswelle, die Ende Mai wirksam wurde, bereits 65 Angestellte zur Kündigung gezwungen hat.

Zusätzlich sind auch in der polnischen Niederlassung Goleniów Arbeitsplätze in Gefahr. Dort haben mehr als 160 Beschäftigte Kündigungen erhalten, wobei im Gegensatz zu Greifswald kein Sozialplan für betroffene Mitarbeiter aufgestellt wurde. HanseYachts plant eine Umstrukturierung der Produktion und erhofft sich von der Landesregierung Bürgschaften, während die Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium in Schwerin bereits laufen.

Prognosen für die kommenden Monate

Klaus-Peter Köpcke äußert die Sorge, dass die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr bis zur Herbstsaison steigen könnte. Vor allem befristete Verträge, wie etwa die von Schulsozialarbeitern, enden mit dem aktuellen Schuljahr, und es ist ungewiss, inwieweit Auszubildende von ihren Betrieben übernommen werden. Dennoch gibt es auch Lichtblicke. Trotz der prekären Situation sei es wichtig, die bereits getroffenen Vorkehrungen zu erwähnen. Diese beinhalten Beratungsgespräche und qualifizierende Maßnahmen für die entlassenen Mitarbeiter.

Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt, doch ein gewisses Maß an Zufriedenheit lässt sich dennoch feststellen. Die Herausforderung liegt nun darin, die kommenden Monate zu bewältigen und vor allem den betroffenen Mitarbeitern eine Perspektive zu bieten. Weitere Informationen zur Lage am Arbeitsmarkt finden Sie auf der Webseite der Arbeitsagentur.

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OrtGreifswald, Deutschland
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