Bundeswehr-Tiefflug über Woggersin: Anwohner sind empört!

Bundeswehr-Tiefflug über Woggersin: Anwohner sind empört!
Woggersin, Deutschland - Gestern Mittag sorgte ein spektakulärer Tiefflug einer Airbus A400M der Bundeswehr über Woggersin, nahe Neubrandenburg, für ordentlich Aufregung bei den Anwohnern. Die Maschine, die um 11 Uhr vom Fliegerhorst Wunstorf in Niedersachsen abhob, hatte eine aufregende Route, die über Eberswalde und Prenzlau führte, bevor sie eine Ehrenrunde über Strasburg drehte und schließlich nördlich von Neubrandenburg landete. Gegen 12.25 Uhr war die A400M schließlich auf dem Flughafen Trollenhagen gelandet.
Ein besorgter Leserbrief von Lothar Prehn brachte die Sorgen vieler Anwohner auf den Punkt. Der Lärm, den solche Tiefflüge verursachen, sowie die möglicherweise gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung sind für die Bevölkerung nicht zu unterschätzen. Zudem wird die Sicherheit bei solchen Flügen, die oft unter einer Höhe von 1.500 Fuß (ca. 457 Metern) stattfinden, immer wieder in Frage gestellt. Der Mindestabstand von 500 Fuß (ca. 152 Meter) für Transportflugzeuge wirft Fragen auf, wie gut die Flugzeuge tatsächlich zu kontrollieren sind.
Bundeswehrflüge und deren Bedeutung
Der Grund für diese speziellen Flüge liegt in den Vorbereitungen für den Tag der Bundeswehr am 28. Juni in der Tollense-Kaserne. In der letzten Woche wurden bereits drei A400M-Maschinen über Neubrandenburg gesichtet, was die Anwohner zusätzlich verunsicherte. Der Airbus A400M, einer der größten und schwersten Transportflugzeuge der Bundeswehr, hat ein maximales Abfluggewicht von 141 Tonnen und kann bis zu 114 Soldaten transportieren. Auch der Laderaum ist beeindruckend: Mit einem Volumen von 340 Kubikmetern können Materialien wie Kampfhubschrauber Tiger oder Schützenpanzer Puma befördert werden.
Die Luftwaffe hat insgesamt 53 Exemplare dieses modernen Flugzeugs bestellt, und alle sollen bis 2026 geliefert werden. Die neueste A400M wurde erst in diesem Jahr der Bundeswehr übergeben. Diese Maschinen ersetzen die alten C-160 TRANSALL, die Ende 2021 ausgemustert wurden.
Fluglärmminderung und moderne Technologie
Aber nicht nur die Tiefflüge sind ein Thema, das die Anwohner beschäftigt. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) führt schrittweise neue satellitengestützte An- und Abflugverfahren ein, um die Lärmbelästigung für die Bevölkerung in der Nähe von Flughäfen zu reduzieren. Ziel ist es, die Spurtreue der Flugzeuge zu erhöhen und den Lärm, besonders beim Kurvenflug, zu minimieren.
Die Einführung des internationalen Standards für Satellitennavigation, bekannt als Required Navigation Performance (RNP), ermöglicht den Piloten, mit hoher Genauigkeit zu fliegen. Dies könnte langfristig zu weniger Lärmbelastung führen, wenn die Flüge entsprechend angepasst werden. Doch die Technologie wird nicht sofort flächendeckend verfügbar sein, sodass die Bürger vorerst mit den Auswirkungen des Tiefflugs der Bundeswehrflüge leben müssen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Situation rund um die Tiefflüge weiter verläuft und ob sich die Bedenken der Anwohner in Zukunft verringern werden. In der Zwischenzeit bleibt den Menschen in Woggersin, Lebbin, Podewall, Buchhof, Neverin und Glocksin etwas weniger deutscher Luftfahrtromantik und dafür mehr Ruhe, zu wünschen.
Für weitere Details über die Bundeswehrflüge in Ihrer Region, können Sie die Artikel von SVZ und 24rhein lesen, oder mehr über die Bemühungen zur Lärmminderung bei der DFS erfahren.
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Ort | Woggersin, Deutschland |
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