Die Rückkehr der Ferkeltaxen: Neue Hoffnung für die Bahnstrecke Neubrandenburg-Friedland!
Die Rückkehr der Ferkeltaxen: Neue Hoffnung für die Bahnstrecke Neubrandenburg-Friedland!
Neubrandenburg, Deutschland - Ein nostalgisches Flair durchdringt den alten Bahnhof in Friedland, als am vergangenen Samstag zwei rote Triebwagen der berühmten Baureihe 172, besser bekannt als Ferkeltaxi, langsam durch den Nieselregen rollen. Die Gleisanlagen und der Bahnsteig sind mit Wildpflanzen und Moos bewachsen, während die Fenster des Bahnhofs bereits seit Jahren zugemauert sind. Das weckt Erinnerungen an die vergangenen Zeiten der Deutschen Reichsbahn der DDR, die die Strecke von Neubrandenburg nach Friedland vor über 30 Jahren stilllegte. Laut Nordkurier haben zahlreiche Schaulustige diese Sonderfahrt begleitet, ihre Smartphones schwenkend, um den Zauber dieses einmaligen Anblicks festzuhalten. Juliane Ziebarth teilte sogar ein Video von der Ankunft des Sonderzugs mit der Redaktion.
Doch die Erinnerungen weichen nicht nur einem Hauch von Melancholie. Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ hat große Pläne – in Zusammenarbeit mit der Mobilitätsoffensive Mecklenburg-Vorpommern soll die Bahnstrecke bis Ende 2026 für den regelmäßigen Güterverkehr vorbereitet werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf knapp neun Millionen Euro. „Pro Bahn“ sieht großes Potenzial nicht nur für Pendler, sondern auch für Fahrrad-Touristen, die zwischen Neubrandenburg und Usedom reisen möchten. Englisch gesagt, da liegt was an!
Die Rückkehr des Personenverkehrs?
Obwohl der Personenverkehr auf der Strecke 1994 eingestellt wurde und die formelle Stilllegung erst 2002 folgte, zeigt sich ein Lichtblick für die Zukunft. Der Fahrgastverband hat eine Potenzialanalyse in Auftrag gegeben, die ein tägliches Fahrgastaufkommen von über 500 Personen an Werktagen prognostiziert. Eine Prognose, die durchaus argumentiert, dass eine Reaktivierung der Strecke tragbar wäre. Die Fahrzeit zwischen Neubrandenburg und Friedland beträgt lediglich 27 Minuten, während der Bus über die Linie 500 im Vergleich dazu nahezu das Doppelte, nämlich etwa 50 Minuten benötigt.
Die möglichen Haltepunkte, die bei der geplanten Wiederbelebung in Betracht gezogen werden, sind Neubrandenburg Bahnhof, Ihlenfelder Straße, Ihlenfeld, Staven und der Friedländer Bahnhof. In diesem Zusammenhang wird auch über die kulturellen und touristischen Möglichkeiten diskutiert, die solche Verbindungen mit sich bringen würden. Insbesondere in Friedland, wo der Aufenthalt via Sonderfahrt etwa eineinhalb Stunden für Besichtigungen der örtlichen Sehenswürdigkeiten bietet, ergibt sich hier ein vielversprechendes Bild, wie auch das Pro Bahn betont.
Ein voller Erfolg zum Jubiläum
Die Sonderfahrt am 12. Juli 2025, die vom Fahrgastverband PRO BAHN veranstaltet wurde, war bereits ausgebucht – ein Beweis für das hohe Interesse an der Strecke. Mit Fahrzeiten und Preisen, die ein gutes Geschäft für Familien versprechen (Erwachsene zahlen 17 Euro, Kinder bis 14 Jahre 10 Euro), ist die Rückkehr des Personenverkehrs ein echtes Thema. Während der Fahrt informierten die Organisatoren die Passagiere über die bewegte Geschichte der Bahnstrecke und regten Diskussionen über die zukünftigen Angebote an. Ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.
Die Bahnstrecke Neubrandenburg–Friedland, die bereits am 5. November 1884 eröffnet wurde und seitdem zahlreiche Änderungen durchgemacht hat, könnte also bald eine neue Ära erleben. Das Wecken des Interesses an der alten Strecke könnte die Wende für die Reaktivierung einläuten – eine Chance, die friedlichen und naturnahen Ecken Norddeutschlands wieder auf die Karte der Reisen zu setzen.
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Ort | Neubrandenburg, Deutschland |
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