Landleben 2025: Bürger fordern bessere Mobilität und mehr Freizeitangebote!

Landleben 2025: Bürger fordern bessere Mobilität und mehr Freizeitangebote!

Parchim, Deutschland - Im ländlichen Raum des Landkreises Ludwigslust-Parchim stehen die Bürger vor großen Herausforderungen, besonders wenn es um die Erreichbarkeit und Mobilität geht. Ein aktueller Heimatcheck zeigt, dass schlechte Busverbindungen und unzureichender Handyempfang für viele Einwohner ein ständiges Ärgernis darstellen. Die Bewohner von Lübtheen äußern den Wunsch, die Anbindung nach Pritzier zu verbessern und fordern mehr Sauberkeit in den Straßen sowie ansprechendere Blumenrabatten für die Gäste. Auch die Notwendigkeit eines ausgebauten Mobilfunks sowie staatlicher Förderungen der Gemeinden wird lautstark eingefordert, um die Lebensqualität zu steigern, wie der Nordkurier berichtet.

Darüber hinaus wünschen sich die Lübtheener zusätzliche Hotelzimmer und vielfältigere Gastronomie, um das lokale Angebot zu erweitern. Kleinere Freizeitaktivitäten, wie Kinoabende, sind ebenfalls auf der Wunschliste. Positiv wird hingegen das Betreuungsangebot für Familien mit Kindern hervorgehoben, das sich als hervorragend erwiesen hat. Auch die Notfallversorgung durch Rettungswagen, Feuerwehr und Ärzte erzielt viele positive Rückmeldungen. Ein Wertstoffhof und die Verfügbarkeit von Bankinstituten, auch wenn deren Öffnungszeiten oft unzureichend sind, werden gut bewertet.

Bedürfnisse der älteren Generation

Die Stadt Grabow hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet und fordert mehr Angebote für ältere Menschen. Hier stehen Straßencafés, sportliche Aktivitäten sowie ausreichend Parkplätze hoch im Kurs. Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen am Steindamm werden gewünscht, ebenso mehr Bänke entlang der Elde für entspannte Spaziergänge. Kritik kommt auch hinsichtlich der Geldverwendung in der Stadt auf, wo laut Bürgermeinungen Mittel für Straßensanierungen und altersgerechten Wohnraum fehlen. Die Bürger zeigen sich unzufrieden über die Erhöhung der Eintrittspreise im Waldbad und erleben eine zunehmende Spaltung in der Stadt durch den Facharztmangel.

Währenddessen spricht Lübz, eine weitere Stadt in der Region, Forderungen zur Verhinderung des Auswanderns von Geschäften und zur Verbesserung des Handyempfangs aus. Zudem ist eine moderne Freizeitgestaltung für Jugendliche und junge Erwachsene nötig, inklusive der dringend benötigten Modernisierung von Diskotheken und Kinos. Auch hier ist es die Anbindung an den geöffneten öffentlichen Nahverkehr, die bei den Einwohnern für Unmut sorgt.

Öffentlicher Nahverkehr im Fokus

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im ländlichen Raum steht mehr denn je im Fokus der Diskussion. Eine Studie zur Mobilität in ländlichen Räumen zeigt, dass der ÖPNV oft unattraktiv ist. Die geringe Taktung, die eingeschränkten Bedienzeiten und die mangelhafte Gebietsabdeckung tragen dazu bei, dass 60% der Strecken im ländlichen Raum mit Pkws zurückgelegt werden. Dies führt zu einem um fast ein Viertel höheren mobilitätsbedingten CO2-Fußabdruck pro Person im Vergleich zu städtischen Gebieten, wie die Bundeszentrale für politische Bildung anmerkt.

Die Abdeckung durch den ÖPNV ist oft nicht ausreichend, was gerade für Senioren und Menschen mit geringem Einkommen problematisch ist. Um dem entgegenzuwirken, sind neue Mobilitätsangebote gefragt. Autonome Kleinbusse und Carsharing-Lösungen könnten hier die Attraktivität des ÖPNV im ländlichen Raum erhöhen und zur Lösung der Mobilitätsprobleme beitragen, allerdings müssen entsprechende gesetzliche und technische Anpassungen noch geregelt werden.

Insgesamt zeigt der Heimatcheck im Landkreis Ludwigslust-Parchim, dass in vielen Städten und Gemeinden akuter Handlungsbedarf besteht. Die Bürger wünschen sich nicht nur eine bessere Anbindung und mehr Mobilität, sondern auch eine höhere Lebensqualität, die durch viele kleine, aber feine Veränderungen erreicht werden kann. Jeder, der etwas zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Region beitragen möchte, ist eingeladen, an der Teilnahme am Heimatcheck mitzuwirken, wie die Schweriner Volkszeitung dazu anregt.