Freespruch nach Augenverletzung: Disco-Chef in Anklam entlastet!

Freespruch nach Augenverletzung: Disco-Chef in Anklam entlastet!
Pasewalk, Deutschland - Ein dramatischer Vorfall in Anklam sorgt für Aufregung: Ein Sicherheitschef einer Disco wurde freigesprochen, obwohl er für einen Faustschlag verantwortlich ist, der einen 37-jährigen Mann schwer am Auge verletzte. Der Vorfall ereignete sich am 21. November 2021, als sich der Angeklagte, ein 29-jähriger ehemaliger Kampfsportler, von einer Gruppe Männer bedroht fühlte und zur Selbstverteidigung ausholte. Der Geschädigte zog bei diesem Zwischenfall im wahrsten Sinne des Wortes den Kürzeren und kämpft seither mit einer fast völligen Erblindung auf einem Auge. Laut Nordkurier erlitt er zwei Brüche in der Augenhöhle und nicht reparable Netzhautverletzungen, was mehrere Operationen nötig machte.
Das Amtsgericht Pasewalk entschied am Donnerstag, den Sicherheitschef nicht schuldig zu sprechen. Der Hauptgrund für diese Entscheidung war ein Mangel an Beweisen, da keine glaubhaften Zeugenaussagen vorlagen, die die Notwehr-Version des Angeklagten in Frage stellen konnten. Staatsanwaltschaft und Gericht waren sich einig, dass die Beweislage nicht ausreichte, um eine Verurteilung durchzusetzen. Die Staatsanwaltschaft hatte zwar eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten gefordert, die zur Bewährung ausgesetzt werden sollte, doch der Freispruch stellte eine überraschende Wende dar.
Kontext zur Notwehr
Aber was bedeutet dieser Freispruch konkret im Kontext von Notwehr? Rechtsanwälte verweisen darauf, dass Notwehr in bestimmten Situationen zulässig ist, wie auch die Rechtsprechung zeigt. Ein ähnlicher Fall von Notwehr wurde vom Bundesgerichtshof behandelt, wonach auch die psychische Verfassung des Angeklagten eine Rolle spielen kann. Wenn sich jemand in einer akuten Bedrohungssituation befindet, könnte das Handeln in einem anderen Licht erscheinen. Im vorliegenden Fall wurde die Verteidigung des Angeklagten nicht ausreichend widerlegt, obwohl die Schwere der Verletzung des Geschädigten schwer wiegt HT Strafrecht.
Ein weiterer Punkt, der zu bedenken ist: Im Jahr 2017 wurden in Deutschland über 137.000 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung gemeldet, wobei die Zahlen bis 2021 zurückgingen odabs. Es zeigt sich also deutlich, dass Körperverletzung ein ernstes Problem darstellt, und die rechtlichen Rahmenbedingungen oft kompliziert und vielschichtig sind.
Die Auswirkungen für den Geschädigten
Trotz seiner schweren Verletzungen kann der Geschädigte weiterhin bei einer Bootsbaufirma arbeiten. Doch die Prognose für sein verletztes Auge bleibt düster: Eine Rechtsmedizinerin gab ihm kaum Hoffnung auf eine Erholung, und die Möglichkeit einer vollständigen Erblindung schwebt wie ein Schatten über ihm. Sein Antrag auf Entschädigung wurde vom Gericht ebenfalls abgewiesen, was die schwierige Situation nur verschärft.
Aktuell ist das Urteil noch nicht rechtskräftig; die Frist für eine mögliche Berufung beträgt eine Woche. Ob dies ein weiterer Schritt in Richtung Gerechtigkeit für den Geschädigten sein könnte, bleibt abzuwarten.
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Ort | Pasewalk, Deutschland |
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