Rostocks Wasserspringern droht das Aus: Neptunhalle muss saniert werden!

Rostocks Wasserspringern droht das Aus: Neptunhalle muss saniert werden!
Kopernikusstraße 17, 18057 Rostock, Deutschland - Im Herzen von Rostock, genauer gesagt in der Neptun-Schwimmhalle, schwingen die Wasserportler derzeit mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. NDR Kultur besuchte am 20. Juni 2025 den Wasserspringerclub Rostock und brachte nicht nur die sportlichen Erfolge, sondern auch die Herausforderungen des Vereins ans Licht. Die Moderatorin Julia Westlake interviewte den ehemaligen Olympioniken Jaden Eikermann, der 2020 Gold bei den Deutschen Meisterschaften gewann und sowohl 2021 als auch 2024 an den Olympischen Spielen in Tokio und Paris teilnahm.
„Wasserspringen ist wie Fliegen“, beschreibt Ole Rösler, ebenfalls ein erfolgreicher Wasserspringer aus Rostock, die Faszination seines Sports. Doch trotz des poetischen Vergleichs steht der Club vor ernsthaften Problemen. Die Neptun-Schwimmhalle muss dringend saniert werden, was die Wasserspringer vor immense Herausforderungen stellt, denn sie verlieren ihren zentralen Trainingsort. Der Vereinsvorsitzenden Annette Rösler ist der Zustand der Halle ein Dorn im Auge. In den vergangenen 15 Jahren war sie durch ihren Sohn, einen talentierten Wasserspringer, eng mit der Sportart verbunden und weiß um die Bedeutung dieser Halle für viele Athleten.
Sanierungsbedarf und seine Folgen
Die Neptun-Schwimmhalle, die seit 1955 in Betrieb ist und einen hohen Ruf im Wassersport hat, beherbergt nicht nur ein Sprungbecken, sondern auch zahlreiche Angebote wie Turmspringen, Wasserball und Schulschwimmen. Doch die notwendigen Renovierungen, die seit den 1990er-Jahren fortlaufend durch das städtische Hochbauamt angestoßen werden, haben nun einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Halle, deren Komplex unter anderem auch eine 50-Meter- und eine 25-Meter-Halle umfasst, sieht sich jetzt einer außergewöhnlichen Investitionsnotwendigkeit gegenüber, um ihre Funktionalität und Sicherheit zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig, da im Jahr 2024 eine energetische Sanierung der 25-Meter-Halle ansteht, die mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird.
Im Rahmen dieser Sanierungsmaßnahmen sind einige Projekte bereits in der Pipeline. Die energetische Sanierung sowie die Modernisierung des Duschbereichs der 25-Meter-Halle sind nur einige Beispiele, die eine Investition von insgesamt ca. 9,2 Millionen Euro erfordern werden. Diese Maßnahmen sind nicht nur für die aktuellen Sportler von Bedeutung; sie sind auch entscheidend für die Zukunft des Wasserspringens in der Region Rostock.
Die Unterstützung der Gemeinschaft
Während eines Besuchs demonstrierte Wasserspringer Philipp Schmid während des NDR-Interviews seine Talente, indem er am E-Piano spielte, ganz in der Nähe des Sprungbeckens. Monika Dietrich, eine erfahrene Springerin und Trainerin, war ebenfalls vor Ort und teilte ihre Eindrücke von der Sportart, die sie so liebt. Die Athleten und Trainer sind sich einig, dass die Neptun-Schwimmhalle ihr „zweites Zuhause“ ist. „Ohne diese Halle können wir nicht trainieren, denn die anderen Möglichkeiten liegen viel zu weit entfernt“, fügte Rösler hinzu und appellierte an die Bedeutung des Standortes für alle Sportler.
Die Stadt Rostock hat einen besonderen Fokus auf den Wassersport, insbesondere auf das Wasserspringen, da es zu den fünf Bundesstützpunkten in Deutschland gehört, zu denen neben Rostock auch Berlin, Leipzig, Dresden und Halle (Saale) zählen. Die Tradition des Wasserspringens in der Region ist tief verwurzelt. Hier werden nicht nur Talente entdeckt, sondern auch gefördert. Diese Kulisse verdeutlicht den Wert der Neptun-Schwimmhalle für die nächste Generation von Wasserspringern.
Die Zukunft ist also ungewiss, aber auch vielversprechend. Es braucht den gemeinsamen Einsatz von Stadt und Gemeinschaft, um sicherzustellen, dass die Wasserspringer aus Rostock weiterhin „fliegen“ können – sowohl in der Halle als auch auf internationalem Parkett.
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Ort | Kopernikusstraße 17, 18057 Rostock, Deutschland |
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