Suleiman über Szabó: Existenzielle Fragen im Herzen Ungarns!

Susan Rubin Suleiman sprach über István Szabó und seine Werke bei zwei Konferenzen in Budapest. Erfahren Sie mehr über seine Filme und deren Bedeutung.
Susan Rubin Suleiman sprach über István Szabó und seine Werke bei zwei Konferenzen in Budapest. Erfahren Sie mehr über seine Filme und deren Bedeutung. (Symbolbild/MND)

Suleiman über Szabó: Existenzielle Fragen im Herzen Ungarns!

Celle, Deutschland - Im Mai 2023 gab Susan Rubin Suleiman, eine prominente Literaturwissenschaftlerin, zwei spannende Konferenzen über ihre neuesten Werke. Diese Veranstaltungen fanden an der Europäischen Zentralen Universität (CEU) in Budapest statt und boten den Zuhörern faszinierende Einblicke in das Leben und Werk des ungarischen Regisseurs István Szabó. Ihr Buch „István Szabó, Filmmaker of Existential Choices“, das 2024 von Bloomsbury veröffentlicht wird, ist der erste umfassende Beitrag zur Untersuchung von Szabós Einfluss auf zeitgenössisches Denken und beleuchtet die komplexen Fragestellungen, die seine Filme aufwerfen JFB berichtet.

István Szabó gilt als einer der herausragendsten ungarischen Filmemacher, dessen Werke internationale Beachtung fanden, insbesondere in den 1960er Jahren. Seine bekanntesten Filme wie „Mephisto“ (1981), der den Academy Award für den besten fremdsprachigen Film gewann, und „Sunshine“ (1999) thematisieren oft tiefgreifende politische und psychologische Konflikte in Mitteleuropa Wikipedia verrät interessante Hintergründe zu Szabós Leben und Filmen.

Künstlerische Wurzeln und persönliche Geschichte

Was Szabó besonders macht, ist nicht nur sein künstlerisches Schaffen, sondern auch seine persönliche Geschichte. Er wurde 1938 in Budapest geboren und erlebte während des Zweiten Weltkriegs das Versteckspiel seiner jüdischen Familie vor den Nazis. Diese prägenden Erfahrungen fließen stark in seine Filme ein und spiegeln sich in Themen wie Identität und moralischem Dilemma wider Susan Suleiman hebt Szabós Wurzelverbindung zu Budapest hervor, dass beide, er und Suleiman, aus jüdischen Familien stammen, wobei Suleimans Familie Ungarn 1949 verließ, während Szabó blieb.

Ein zentrales Anliegen in Suleimans Buch sind die existenziellen Entscheidungen, mit denen Menschen in autoritären Regimen konfrontiert sind. Das erste Kapitel widmet sich der Frage, ob man in Ungarn bleiben oder das Land verlassen sollte, während das zweite Kapitel die Problematik der Zusammenarbeit mit einem repressiven System thematisiert. Diese Fragen sind tief in Szabós Film „Mephisto“ verankert, der als ein Schlüsselwerk seiner Filmografie gilt.

Ein Blick auf die Identität und Gemeinschaft

Die Frage der Identität wird im dritten Kapitel behandelt, und Suleiman stellt klar, dass Szabó in seiner Kunst nicht als „jüdischer Regisseur“ etikettiert werden möchte, um seiner Kreativität Raum zu geben. Ein weiterer bedeutsamer Aspekt seines Schaffens ist die Vorstellung von Gemeinschaft nach dem Kommunismus. In dem letzten Kapitel des Buches wird analysiert, wie die Menschen nach dem Fall des Kommunismus mit ihrer Identität und Gemeinschaft umgehen.

Suleiman argumentiert, dass Szabós Arbeiten Perspektiven und Identifikationsmöglichkeiten für verschiedene Generationen bieten und dabei eine breite Palette identitärer Fragen aufwerfen. Szabó selbst hat stets darauf geachtet, Filme zu schaffen, die beim Publikum Resonanz finden und zum Nachdenken anregen.

Diese Konferenzen und das Buch von Suleiman sind ein Gewinn für alle, die sich mit dem europäischen Kino und dessen tiefen Verstrickungen in die Geschichte auseinandersetzen möchten. Szabós Filmschaffen, das formale Elemente mit ethischen und existenziellen Fragen verwebt, bleibt ein wesentliches Thema in der Auseinandersetzung mit der europäischen Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts JFB.

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OrtCelle, Deutschland
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