Hannover kämpft gegen Drogen: Neues Modellprojekt für Abhängige gestartet!

Hannover kämpft gegen Drogen: Neues Modellprojekt für Abhängige gestartet!
Hannover, Deutschland - In Hannover wird aktuell ein Lichtblick im Kampf gegen die Drogenabhängigkeit gefeiert: Die Stadt belegt den dritten Platz unter den deutschen Städten, die am Modellprojekt „so-par“ teilnehmen. Das Ziel dieses Projekts ist die Unterstützung von Menschen, die unter einer Opioidabhängigkeit leiden, besonders im Umgang mit synthetischen Opioiden wie Fentanyl. Diese Substanzen haben sich als eine enorme Herausforderung herausgestellt, denn laut der Pharmazeutischen Zeitung sind sie für geschätzte 75 Prozent der Drogennotfälle in Europa verantwortlich. Fentanyl gehört zu den synthetischen Opioiden, die weit stärker wirken als herkömmliches Heroin. Die Stadt hat deshalb ein umfangreiches Programm gestartet, um über die Gefahren dieser Drogen aufzuklären und Abhilfe zu schaffen.
Ein eindrucksvolles Beispiel für den Kampf gegen die Sucht ist die Geschichte von Guido Missberger. Der 56-Jährige hat vor vier Jahren sein Leben radikal verändert. Nach 40 Jahren des Drogenkonsums, der mit dem Inhalieren von Dämpfen begann und über verschiedene Substanzen wie Cannabis und Heroin führte, fand er den Weg in die Therapie. Diese Entscheidung trug das Schicksal in sich, denn Missberger war bereits mehrmals ohnmächtig geworden und hatte den Verlust vieler Freunde durch Überdosen erlebt. Nach einem lebensbedrohlichen Zustand aufgrund einer Lungenentzündung, in dem er mit nur 60 Kilogramm aus dem Koma erwachte, begann er seinen Weg zur Genesung. Seit viereinhalb Jahren ist er nun clean und engagiert sich aktiv, um anderen seine Geschichte zu erzählen und sie über die Gefahren des Drogenkonsums zu informieren.
Aufklärung und Sicherheit im Umgang mit Drogen
Bei der Bekämpfung der Drogenproblematik ist die Aufklärung unerlässlich. So betont Oberbürgermeister Belit Onay die Bedeutung der Überprüfung von Substanzen, bevor sie konsumiert werden. Das Modellprojekt beinhaltet auch Angebote für Selbsttests für Drogenkonsumierende, die so ihre Risiken minimieren können. Ein klarer Prozess für Notsituationen soll ebenfalls etabliert werden, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Diese Maßnahmen sind nicht nur lokal wichtig, sondern stehen im Einklang mit den Ergebnissen des Europäischen Drogenberichts 2024, der von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht veröffentlicht wurde. Der Bericht hebt hervor, dass hochwirksame synthetische Substanzen und das Konsumverhalten in Europa weiterhin einem tiefgreifenden Wandel unterliegen.
Ein Trend, der sich abzeichnet, ist der Anstieg der Beimischung synthetischer Opioide zu Heroin, besonders in städtischen Gebieten wie Hannover. Die Gesundheitsrisiken, die sich aus dieser Entwicklung ergeben, sind alarmierend. Neben den Drogen wie Kokain und Cannabis, die nach wie vor weit verbreitet sind, ist die Gefahr von falsch deklarierten Produkten gestiegen. Diese können fatale Folgen für Konsumierende haben, wie es viele der Betroffenen, darunter auch Missberger, leidvoll erfahren mussten.
Ein neues Leben mit Hoffnung
Missberger hat es geschafft, aus der Abhängigkeit auszubrechen und ein neues Leben zu gestalten. Er plant, seinen Führerschein zu machen und Stadtführungen anzubieten, um über seine Erfahrungen zu sprechen. Sein Ziel: Die Aufklärung, dass es einen Ausweg aus der Sucht gibt und dass Hilfe möglich ist. In Niedersachsen haben die Behörden die Notwendigkeit erkannt, diesen Kampf zu verstärken – 153 Todesfälle durch Drogen im letzten Jahr haben gezeigt, dass Handlungsbedarf besteht. Zudem ist der Konsum von Crack in der Region gestiegen, was die Herausforderungen nur noch vergrößert.
Um die Situation langfristig zu verbessern und mehr Menschen den Zugang zu Hilfsangeboten zu ermöglichen, ist die Aufklärungsarbeit von entscheidender Bedeutung. In Hannover öffnet sich ein neues Kapitel im Umgang mit Drogenabhängigkeiten – und mit ihm die Hoffnung, dass noch viele weitere Menschen dem Teufelskreis der Sucht entkommen können.
Für Rückfragen und weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
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Ort | Hannover, Deutschland |
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