Afrikanische Schweinepest: Erste Fälle im Kreis Siegen-Wittgenstein entdeckt!
Afrikanische Schweinepest: Erste Fälle im Kreis Siegen-Wittgenstein entdeckt!
Vechta, Deutschland - Im Kreis Siegen-Wittgenstein ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) angekommen. Heute wurde der erste Fall bei einem Wildschwein-Kadaver im Wisent-Schaugehege Bad Berleburg bestätigt. Während in Niedersachsen, im Kreis Vechta, immerhin rund 1 Million Hausschweine leben, ist die Zahl im betroffenen Kreis Siegen-Wittgenstein eher bescheiden mit nur etwa 700 Tieren. Das macht die Situation nicht weniger besorgniserregend, da die ASP erhebliche wirtschaftliche Bedenken aufwirft, auch wenn diese Virusinfektion für Menschen ungefährlich ist. Die letzte größere ASP-Eruption in Deutschland ereignete sich 1993 in Vechta, wo 1,6 Millionen Tiere gekeult werden mussten, was die Branche stark erschütterte.
Die Jägerschaft, Landwirte und Veterinäre arbeiten derzeit Hand in Hand, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Es darf in der Sperrzone nicht mehr gejagt werden, was den Jägern allerdings die Möglichkeit gibt, außerhalb dieser Region intensiver auf Wildschweine zu gehen. Diese sozialen Tiere können das Virus rasch verbreiten, weshalb die Jagd intensiviert werden muss. Zudem werden speziell abgerichtete Hunde zur Überwachung und Auffindung von Kadavern eingesetzt. Dabei ist es wichtig, dass die Bevölkerung anruft, wenn sie einen toten Wildschwein sieht, anstatt selbst danach zu suchen.
Maßnahmen und Vorsichtsmaßnahmen
Die gesundheitlichen als auch die wirtschaftlichen Risiken der ASP sind nicht zu unterschätzen. Für die Schweinehalter bedeutet dies, dass sie ihre Tiere nicht mehr draußen halten dürfen und strengen Transportbeschränkungen unterliegen. Dies könnte zu einem deutlichen Rückgang im Schweinemarkt führen, da viele Länder Handelsbeschränkungen in Erwägung ziehen, um die Einschleppung des Virus zu verhindern.
Die ASP ist kein neues Phänomen in Deutschland; der erste bestätigte Fall bei einem Wildschwein datiert bereits auf den 10. September 2020, gefolgt von weiteren Fällen in den Jahren 2021. Die Symptome bei erkrankten Tieren sind erschreckend: hohes Fieber, Bewegungsstörungen und letztlich auch der Tod der meisten infizierten Schweine innerhalb einer Woche. Da es derzeit keinen verfügbaren Impfstoff gibt, sind Biosicherheitsmaßnahmen von größter Bedeutung. Dazu gehört eine stringente Hygiene und die Überwachung des Tierbestands, wie zum Beispiel das ASP-Risikoampel-System der Uni Vechta, das Betrieben zur Selbstkontrolle empfohlen wird.
Folgen für die Region
Die Sorge bleibt, dass durch die festgestellten Fälle neue Ausbrüche in umliegenden Gebieten entstehen könnten, was möglicherweise zu einer Ausweitung der Sperrzone führen würde. Bislang wurden bereits zehn Kadaver in der Gegend um Kirchhundem geborgen, und Experten befürchten, dass die Ausbreitung durch illegale Entsorgung von Fleischwaren begünstigt worden sein könnte.
Die kommende Zeit wird entscheidend sein. Geplante Events in der Sperrzone, wie das Shark Attack Bike-Festival, wurden bereits abgesagt, um zusätzliche Risiken zu vermeiden. Dies ist eine ernste Situation für alle Betroffenen, und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gruppen bleibt unerlässlich, um die Ausbreitung der ASP zu verhindern und das Wohl der Schweinezucht in der Region zu sichern.
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Ort | Vechta, Deutschland |
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