Bundeskartellamt drängt DFL zu Änderungen: 50+1-Regel in der Kritik!

Bundeskartellamt drängt DFL zu Änderungen: 50+1-Regel in der Kritik!
Wolfsburg, Deutschland - Das Bundeskartellamt hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) dazu aufgefordert, die kontrovers diskutierte 50+1-Regel nachzubessern. Diese Regel soll sicherstellen, dass externe Investoren bei den 36 Vereinen der Ersten und Zweiten Bundesliga keine Mehrheit über die Kapitalgesellschaften übernehmen können. Besonders stark betroffen sind die Klubs Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg, RB Leipzig und Hannover 96. Diese erhalten derzeit Sonderregelungen, die jedoch aufgrund neuer rechtlicher Rahmenbedingungen nicht mehr haltbar sind, wie Radio Köln berichtet.
Bereits seit sieben Jahren läuft das Verfahren über die 50+1-Regel, nun scheint ein Ende in Sicht. Die DFL muss grundlegende Änderungen in den Bestandsschutzregeln vornehmen, um eine rechtssichere Umsetzung der Regel zu gewährleisten. Die Ausnahmen für Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg, die lange Zeit von Volkswagen und Bayer gefördert wurden, könnten bald wegfallen, da die aktuelle Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs einen dauerhaften Bestandsschutz nicht mehr zulässt. Dies wurde auch von Eurosport thematisiert.
Einheitliche Wettbewerbsbedingungen gefordert
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, äußerte den dringenden Wunsch nach einheitlichen Wettbewerbsbedingungen. Ein Kernpunkt ist die offene Mitgliedschaft für alle Vereine, die eine Mitbestimmung der Fans sicherstellen soll. Aktuell zeigt sich, dass insbesondere RB Leipzig nur 23 stimmberechtigte Mitglieder hat, während die Mitgliedschaft vom Verein kontrolliert wird, was in der Öffentlichkeit kritisch bewertet wird. Auch bei Hannover 96 gibt es interne Spannungen, da Geschäftsführer Martin Kind und die Fanbasis um die Macht im Verein streiten müssen. Auf diesen Konflikt und die Problematik der Mitgliedschaft geht Die Zeit genauer ein.
Das DFL-Präsidium plant, die angeforderten Änderungen gründlich zu prüfen und auf eine Lösung hinzuarbeiten, die von allen 36 Profiklubs unterstützt wird. Dabei wird betont, dass es sich um keinen Vorwurf gegen die DFL handelt – vielmehr behalten die Liga und ihre Klubs das Sagen in derartigen Regelanpassungen. Dennoch muss die DFL sicherstellen, dass die 50+1-Regel diskriminierungsfrei angewendet wird und die Vereinsmitglieder die Möglichkeit haben, auch tatsächlich mitzubestimmen.
Die Zukunft der Klubs im Fokus
Ein weiterer Aspekt ist, dass die DFL nicht konsequent die 50+1-Regel bei Abstimmungen über Investorenbeteiligungen an Medienerlösen umgesetzt hat, was insbesondere bei Hannover 96 zu Fragen führt. Mundt ist überzeugt, dass erste Kompromissvorschläge in der nächsten Zeit erarbeitet werden, um eine gemeinsame Basis zu finden. Die DFL hat bereits im März 2023 ihre verpflichtenden Zusagen zur Stärkung der 50+1-Regel vorgelegt.
Die nächste Zeit wird also entscheidend sein, nicht nur für die betroffenen Klubs, sondern für den gesamten deutschen Fußball. Die DFL ist gefordert, die Weichen richtig zu stellen, damit zukünftige Wettbewerbsbedingungen gerecht und transparent sind.
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Ort | Wolfsburg, Deutschland |
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