Waffen-Kontrollen in Kiel: Für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum!

Waffen-Kontrollen in Kiel: Für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum!
Kiel, Deutschland - Im Raum Kiel ist die Polizei aktiv geworden und hat mehrere Waffenkontrollen durchgeführt, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken. Diese Kontrollen fanden in Kiel-Gaarden, am Hauptbahnhof Kiel und am Bahnhof Preetz statt. Während in den beiden letzteren Orten keine Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt wurden, hatte die Polizei am Kieler Hauptbahnhof weniger Glück. Dort wurden bei einem 22-Jährigen zwei Einhandmesser, zwei Klappmesser, ein Jagdmesser sowie ein stumpfes Schwert sichergestellt. Darüber hinaus kamen einige Drogen und eine Schreckschusswaffe zum Vorschein. Die Maßnahmen sollen das Bewusstsein für das Waffenverbot in der Öffentlichkeit festigen und den Menschen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, berichtet die Kieler Nachrichten.
Doch was bedeutet Sicherheit für die Menschen vor Ort? Ein grundlegendes Bedürfnis nach Sicherheit prägt das Leben in jeder Gemeinde. Dabei hängt das Sicherheitsgefühl von vielen Faktoren ab, wie etwa der Gesundheit, zwischenmenschlichen Beziehungen oder auch der finanziellen Lage. Öffentliche Räume werden oft von sogenannten „Angstorten“ und sozialen Unordnungserscheinungen geprägt, die das Sicherheitsempfinden negativ beeinflussen können. So können Bürger zwar Angst vor Straftaten haben, die nur selten vorkommen, was ihr Verhalten erheblich beeinflusst, wie es die Befragungen zeigen.
Polizeipräsenz und ihre Wirkung
Uneinheitlich ist jedoch die Sicht darauf, wie eine erhöhte Polizeipräsenz das Sicherheitsgefühl tatsächlich beeinflusst. So zeigt eine Studie aus Kassel, dass zusätzliche Polizei in bestimmten Bereichen zwar die Wahrnehmung von sozialen Problemen steigern kann, ohne dabei die objektiven Kriminalitätszahlen zu ändern. Genau in diesen Bereichen berichteten die Bürger von einem Anstieg des Unsicherheitsgefühls. Die Befragten wünschten sich dennoch mehr Polizeipräsenz, was auf eine komplexe Beziehung zwischen subjektivem Sicherheitsgefühl und tatsächlicher Kriminalität hinweist. Obgleich die Polizei also effektiv aufkriminalitätsbezogene Probleme eingeht, bleibt das Sicherheitsgefühl oft hinter den tatsächlichen Zahlen zurück, berichtete behoerden-spiegel.de.
Ein Feldexperiment, organisiert vom Kriminologen Tim Pfeiffer, wird unterdessen in Kassel die Effekte der Polizeipräsenz untersuchen. Dabei wird die Polizei zielgerichtet in bestimmten Stadtteilen durch uniformierte Fußstreifen verstärkt. Über 18.000 Bürger wurden zur Teilnahme an einer Panelbefragung eingeladen, um die Wahrnehmung vor und nach den Interventionen zu erfassen, wie praeventionstag.de berichtet. Die Ergebnisse dieser Studie könnten wertvolle Anhaltspunkte dafür liefern, wie durch wissenschaftlich fundierte Maßnahmen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung nachhaltig verbessert werden kann.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Schaffung eines Sicherheitsgefühls in der Bevölkerung nicht nur von den Zahlen abhängt, die die Polizei vermeldet. Vielmehr spielen auch soziale Dynamiken und individuelle Wahrnehmungen eine tragende Rolle. Der Weg zu einem sicheren Lebensumfeld führt über das Schließen von Lücken in der öffentlichen Wahrnehmung und der effektiven Ansprache von Ängsten – sei es durch Polizeiarbeit oder andere präventive Maßnahmen. Es bleibt spannend, welche Ansätze sich die Städte in der Zukunft noch einfallen lassen werden.
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Ort | Kiel, Deutschland |
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