Lübeck startet Housing First: Neue Hoffnung für Obdachlose!

Lübeck startet Housing First: Neue Hoffnung für Obdachlose!

Lübeck, Deutschland - Ein frischer Wind weht durch Lübeck: Noch in diesem Jahr startet die Hansestadt mit dem innovativen Modell „Housing First“, um der Obdachlosigkeit effektiv entgegenzuwirken. Dies berichtet ln-online. Die Diakonie Nord Nord Ost (DNNO) übernimmt die Umsetzung des Projekts und kümmert sich um die Ausstattung der Wohnungen sowie die Auswahl der geeigneten Personen, die diese Wohnungen beziehen werden.

Die Finanzierung der Initiative wird von der Stadt Lübeck über drei Jahre hinweg mit 100.000 Euro unterstützt. „Housing First“ verfolgt einen unkonventionellen Ansatz, indem es Obdachlosen nicht nur Wohnungen anbietet, sondern dies auch ohne die zuvor üblichen Voraussetzungen wie Abstinenz oder Therapie ermöglicht. Stattdessen setzt das Projekt auf die Freiwilligkeit, die entsprechenden Unterstützungsdienste in Anspruch zu nehmen.

Das Konzept im Detail

Wer eine Wohnung mieten möchte, muss lediglich nachweisen, dass er mindestens sechs Monate im System der Wohnungslosenhilfe war und in der Lage ist, zu kommunizieren. Der Zugang zum Wohnungsmarkt ist oft stark erschwert, weshalb die DNNO jetzt aktiv mit verschiedenen Wohnbaugesellschaften und Privatvermietern zusammenarbeitet, um geeignete Unterkünfte zu finden.

Aktuell sucht die Diakonie zunächst zehn Wohnungen in Lübeck. Dabei wurde bereits eine Partnerschaft mit Vonovia geschlossen, die der DNNO 120 Wohnungen zur Verfügung stellt. Auch der Lübecker Bauverein unterstützt das Projekt, indem er der Stadt Benennungsrechte für 900 Wohnungen eingeräumt hat. „Die Erfahrungen mit der Unterbringung von Obdachlosen waren überwiegend positiv“, ergänzt die DNNO und zeigt sich optimistisch.

Breite Unterstützung in der Bürgerschaft

Die Mehrheit der Lübecker Bürgerschaft steht hinter dem Projekt, und es gibt positive Rückmeldungen aus der Politik. Dennoch bleibt „Housing First“ nicht die einzige Maßnahme im Kampf gegen Obdachlosigkeit. Notunterkünfte und Notschlafstätten bleiben für akute Situationen weiterhin notwendig, wie auch auf diakonie-nordnordost.de betont wird.

Die Herausforderungen für Obdachlose in Lübeck sind groß. Oft resultiert die Wohnungslosigkeit aus persönlichen Krisensituationen und sozialen Schwierigkeiten, die ein eigenes Zuhause erschweren. Das Beratungsangebot der Diakonie umfasst nicht nur die Bereitstellung von Wohnraum, sondern auch regelmäßige Besuche durch pädagogische Mitarbeitende zur Unterstützung beim eigenständigen Wohnen.

Ein Teil eines größeren Plans

Das Konzept „Housing First“ ist in Deutschland ein gebräuchlicher Lösungsansatz zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit. Die Bundesregierung plant bis 2030, die Obdachlosenzahl in Deutschland zu reduzieren, wie deutschlandfunkkultur.de berichtet. In Städten wie Berlin und Bremen ist das Konzept bereits Teil der sozialen Unterstützungsangebote. Für Lübeck könnte „Housing First“ der erste Schritt in eine neue Ära der Wohnraumversorgung sein.

Ob das Modell ebenso wie in anderen Städten Früchte tragen wird, bleibt abzuwarten, doch die Zeichen stehen gut. Mit einem starken gesellschaftlichen Rückhalt und einem klaren Konzept geht Lübeck den notwendigen Schritt, um Obdachlose wieder in ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

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OrtLübeck, Deutschland
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