Einsamkeit in Neumünster: Gemeinschaft gegen die stille Gefahr!

Einsamkeit in Neumünster: Gemeinschaft gegen die stille Gefahr!

Neumünster, Deutschland - Am 15. Juni 2025 ging die Holstenköste in Neumünster erfolgreich zu Ende. Mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen besuchen rund 240.000 Menschen das Fest. Unterhaltung bot unter anderem die Band Quiet Girl aus Lübeck auf der Jungen Bühne. Die Polizei berichtet von einem friedlichen Verlauf mit wenig Streit und Krawall, was die Veranstalter voller Freude zur Kenntnis nahmen.

Während das Fest in vollem Gange war, gab es einen bemerkenswerten Vorfall vor dem Neumünsteraner Rathaus. Wildbienen und Sandwespen haben vor Ort Nester in den Pflasterfugen angelegt, die aus senkrechten Röhren bestehen. Die Untere Naturschutzbehörde informiert die Öffentlichkeit über diese Nistplätze und empfiehlt, den Fußverkehr und gelegentliches Fegen nicht zu stören. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Natur und Mensch in Einklang zu bringen.

Einsamkeit in Deutschland: Ein brisantes Thema

Trotz des fröhlichen Treibens der Holstenköste bleibt die Einsamkeit ein ernsthaftes Thema, das viele Menschen betrifft. Laut aktuellen Studien fühlen sich fast 40 Prozent der Deutschen zeitweise einsam, was gravierende gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann – vergleichbar mit dem Rauchen von 15 Zigaretten täglich. Besonders betroffen sind junge Erwachsene, Ältere, Alleinerziehende und Menschen mit unsicheren Lebensverhältnissen.

In einem beeindruckenden Zeichen der Solidarisierung versammelten sich kürzlich etwa 100 Menschen in der Lübecker Innenstadt unter dem Motto „Aus der Einsamkeit in die Verbundenheit“. Die Teilnehmer forderten eine Stärkung der psychotherapeutischen Versorgung sowie flächendeckende Prävention und gesellschaftliche Aufklärung. Solche Bewegungen sind wichtig, um gegen die stille Epidemie der Einsamkeit anzugehen, die durch das Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) auch in Theorie und Praxis beleuchtet wird. Die Publikationsreihe „Einsamkeit – Einblicke in Theorie und Praxis“ zielt darauf ab, wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Informationen offen zugänglich zu machen.

Die Risikogruppen in der Einsamkeit

Eine umfassende Analyse der Einsamkeit in Deutschland, die auf dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) basiert, zeigt eine besonders betroffene Gruppe: Menschen mit niedrigem Einkommen. Die Umfrage aus dem Jahr 2021 belegt, dass jüngere Erwachsene, weibliche Personen und Alleinlebende besonders empfindlich auf Einsamkeit reagieren. Mit speziellen Einsamkeitskarten wird versucht, einen Überblick über die regionalen Unterschiede und Bedarfe zu schaffen.

Die Ergebnisse zeigen, dass ein hoher Prozentsatz der Befragten, die als einsam gelten, ein Durchschnittswert von 3 oder höher auf der UCLA-Einsamkeitsskala erzielt. Diese Erkenntnis wird durch die fortlaufende Forschung und die Sensibilisierung des KNE für die Thematik der Einsamkeit weiter verankert.

In den kommenden Tagen stehen in Neumünster zahlreiche Themen auf der Agenda. Unter anderem wird über den „Wohnungsbau-Turbo“ diskutiert, während der BUND SH sich für eine klimaneutrale Landwirtschaft mit weniger Dünger und mehr Naturflächen stark macht. Ebenso wird ein Protest gegen den AfD-Landesparteitag in Henstedt-Ulzburg eines der heiß diskutierten Themen sein. Die Vielseitigkeit der Veranstaltung verspricht spannende Einblicke in lokale Belange und Herausforderungen.

Die Holstenköste und die Themen der Einsamkeit zeigen, dass das gesellschaftliche Miteinander von zentraler Bedeutung ist. Ob beim Feiern oder im Alltag – das Achten aufeinander kann entscheidend dazu beitragen, Einsamkeit zu verringern und verbindende Strukturen zu schaffen.

Für weitere Informationen über die Einsamkeit in Deutschland lohnt sich ein Blick in die KNE Publikationen oder die SOEP-Berichte, die spannende Einblicke und hilfreiche Informationen bieten.