Streit um Wohnungsbau: Altona will Gewerbeflächen umwandeln!

Streit um Wohnungsbau: Altona will Gewerbeflächen umwandeln!
Pinneberg, Deutschland - In Altona brodelt es derzeit um die Pläne zur Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnraum. Das Bezirksamt hat Vorschläge erarbeitet, die laut NDR sieben größere Grundstücke beinhalten, die überwiegend für Wohnungen genutzt werden sollen. Dazu zählen das Gelände des Autohauses Leseberg in der Osdorfer Landstraße, das ehemalige Max-Bahr-Gebäude am Rugenbarg sowie ein Kitagelände in Bahrenfeld. Trotz dieser ambitionierten Pläne gibt es jedoch Widerstand: Die Wirtschaftsbehörde lehnt den Großteil der Vorschläge ab und argumentiert, dass seit 2011 schon unglaubliche 40 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen in Hamburg für Wohnraum umgewandelt wurden, was die höchste Umwandlungsrate in der Stadt darstellt.
Diese Maßnahme zeigt, wie ernsthaft der Druck auf den Wohnungsmarkt in der Hansestadt ist. Besonders im Fokus steht der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Mithat Çapar, der Bedenken äußert, dass kleine Betriebe an den Stadtrand gedrängt werden könnten. Um dies zu verhindern, schlägt er Mischgebiete vor, in denen ältere Betriebe und neue Wohnungen harmonisch koexistieren können. Die CDU hingegen wollte Bürogebäude zu Wohnraum umfunktionieren, doch dieser Vorschlag wurde im Stadtentwicklungsausschuss abgelehnt – was für weiteren Streit sorgt.
Die Situation auf dem Wohnungsmarkt
Die Wohnungsnot ist kein neues Thema, und das nicht nur in Hamburg. Der Hamburger Senat ist seit 2011 aktiv, um dem Bevölkerungswachstum Rechnung zu tragen und den Druck auf Mietmarkt und Mieter zu verringern. Wie hamburg.de berichtet, hat die Stadt diverse Maßnahmen ergriffen, um den Wohnungsbau zu fördern. Dazu zählt die Einrichtung einer Senatskommission, um städtebauliche Entscheidungen zu beschleunigen. Zudem wurde das jährliche Neubauvolumen der städtischen SAGA auf 1.000 Mietwohnungen erhöht.
Darüber hinaus werden im Rahmen des „Bündnis für das Wohnen in Hamburg“ enge Kooperationen zwischen den verschiedenen Akteuren gefördert. So beträgt die jährliche Kapazität zur Wohnungsbauförderung mindestens 3.000 Mietwohnungen im Neubau, mit dem Ziel, auch 35 Prozent geförderte Mietwohnungen zu schaffen. Zwischen 2011 und 2022 wurden rund 126.818 Wohnungen genehmigt und bis Ende 2021 bereits über 85.000 fertiggestellt.
Mieterschutz als Priorität
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Rechte der Mieter. Laut der SPD-Fraktion Hamburg wurde der Mietanstieg in der Stadt durch verschiedene Maßnahmen erfolgreich abgebremst. So leben ungefähr 240.000 Hamburger:innen in Bereichen mit Sozialer Erhaltungsverordnung. Auch die Mietpreisbremse wurde bis 2025 verlängert, um Mieter vor übermäßigen Preissteigerungen zu schützen. Um dasselbe Ziel zu verfolgen, gilt ab Mitte 2021 ein flächenweiter Umwandlungsschutz von Miet- in Eigentumswohnungen.
Außerdem sind Zweckentfremdungen von Wohnraum, etwa durch Ferienwohnungen, streng reguliert. Die Stadt wirbt für mehr Transparenz und stellt sicher, dass Vermieter die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Um die Preisspirale zu stoppen, wurde auch die Kappungsgrenze für Mieterhöhungen auf 15 Prozent innerhalb von drei Jahren gesenkt, mit dem Ziel, diese weiter auf elf Prozent zu reduzieren.
Die Herausforderungen in Hamburg sind also zahlreich und vielschichtig, doch die Stadtverwaltung sowie die politischen Akteure arbeiten intensiv daran, nicht nur mehr Wohnraum zu schaffen, sondern auch den Mieterschutz zu stärken. In Altona und anderen Stadtteilen bleibt die Diskussion um die besten Lösungen für alle Beteiligten spannend.
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Ort | Pinneberg, Deutschland |
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