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Frühzeitige Apfelernte: Neuendorf leidet unter Klimaänderungen

Die Apfelernte in Schleswig-Holstein beginnt aufgrund des Klimawandels fast zwei Wochen früher, was Landwirte wie Tim Greve aus Neuendorf als besorgniserregende Entwicklung beobachten, da dies die Qualität der Früchte beeinträchtigt und die Herausforderungen für die Landwirtschaft erhöht.

In Schleswig-Holstein beginnt die Apfelernte zunehmend früher, was für die Landwirte eine gängige Beobachtung geworden ist. Besonders deutlich zeigt sich dies auf dem Obsthof Greve in Neuendorf im Kreis Steinburg. Tim Greve, der den Hof seit drei Generationen leitet, hat die Veränderung seiner rund 5.000 Apfelbäume über die Jahre dokumentiert. Die Aufzeichnungen, die bis in die 1990er Jahre zurückreichen, belegen einen signifikanten Wandel im Wachstum seiner Apfelbäume.

Auswirkungen auf die Apfelproduktion

Die Beobachtungen von Tim Greve sind alarmierend: “Der Knospenaufbruch und die Blüte beginnen mittlerweile zehn bis fünfzehn Tage früher”, erklärt der Landwirt. Dieses Phänomen tritt nicht nur bei einzelnen Sorten auf, sondern ist durchweg bei allen Apfelarten zu beobachten. Diese frühere Entwicklung könnte langfristig die Apfelernte und die Qualität der Früchte beeinflussen.

Klimawandel als möglicher Faktor

Die veränderten Erntezyklen stehen in direktem Zusammenhang mit den klimatischen Bedingungen in der Region. Experten bringen die zunehmenden Temperaturen und die oft intensiveren Sonnentage mit dem Klimawandel in Verbindung. Der Sommer zeigt immer mehr Sonnentage, was die Apfelbäume unter Stress setzt. “Ein Teil meiner Äpfel leidet unter Sonnenbrand”, berichtet Tim Greve und zeigt auf die schwarzen Dellen auf den Äpfeln, die durch übermäßige Sonneneinstrahlung entstehen. Solche Äpfel sind oft nur für die Saftproduktion geeignet, was die Ernteerträge erheblich mindert.

Die Herausforderung der Apfelbäume

Wenn die Äpfel während der reifenden Phase der Sonne ausgesetzt sind, können Temperaturen von bis zu 40 Grad auf der Schale entstehen. Greve stellt fest, dass die gebräuchliche rote Farbe der Äpfel in den kühlen Nächten entsteht, die weniger häufig geworden sind. Dies stellt nicht nur die Landwirte vor Herausforderungen, sondern könnte auch Auswirkungen auf die Preise und die Verfügbarkeit von Äpfeln auf dem Markt haben.

Eine Besorgnis um die lokale Landwirtschaft

Die Entwicklungen auf dem Obsthof Greve sind Teil eines größeren Trends, der die lokale Landwirtschaft betrifft. Die frühen Erntezeiten könnten nicht nur die Produktionsmethoden, sondern auch die Artenvielfalt und die Nachhaltigkeit im Obstbau in der Region beeinflussen. Kleinere Betriebe könnten Schwierigkeiten haben, sich an die schnell verändernden klimatischen Bedingungen anzupassen, was langfristige Auswirkungen auf die ländliche Gemeinschaft und die Ernährungssicherheit haben könnte.

Insgesamt zeigt die Situation auf dem Obsthof Greve, wie sehr die lokale Landwirtschaft vom Klimawandel betroffen ist und unterstreicht die Notwendigkeit von Anpassungsstrategien, um die Auswirkungen auf die Apfelproduktion und die Landwirte in Schleswig-Holstein abzumildern.

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