ARD und ZDF arbeiten weiterhin eng zusammen und haben eine neue Phase ihrer Zusammenarbeit beim Aufbau einer gemeinsamen Streaming-Plattform eingeleitet. Diese Plattform, genannt “Streaming-OS” (Operating System), umfasst alle technischen Komponenten, die für ein modernes und benutzerfreundliches Streaming-Erlebnis benötigt werden. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender wollen ihre Kräfte bündeln, um besser mit den großen kommerziellen Anbietern im digitalen Markt konkurrieren zu können. Dazu starten sie eine große Open-Source-Initiative und gründen eine gemeinsame Tochterfirma für den Betrieb ihrer Streaming-Angebote.
ARD-Vorsitzender Kai Gniffke betonte, dass sie mit diesem gemeinsamen Angebot journalistische Qualität, publizistische Vielfalt und öffentlich-rechtliche Werte vereinen wollen. Sie möchten sich als wertegebundene und transparente Streaming-Anbieter positionieren und gegenüber den kommerziellen Big-Tech-Playern abgrenzen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen ARD und ZDF ist auch bei der Personalisierung und dem Datenaustausch vorgesehen, um die Benutzererfahrung zu verbessern.
ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler betonte, dass sie mit einer der größten Open-Source-Initiativen Deutschlands Premium-Technologie für alle zugänglich machen wollen. Gleichzeitig streben sie eine höhere Effizienz und Wirtschaftlichkeit bei der Entwicklung und dem Betrieb ihrer Mediatheken an. Teile des Streaming-OS sollen der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden, um eine aktive Teilhabe zu ermöglichen.
Für die Steuerung dieses Projekts und die Vertretung nach außen wird ein gemeinsames Büro eingerichtet, wobei das ZDF die Federführung übernimmt. Für den technischen Betrieb soll eine gemeinsame Tochterfirma gegründet werden, wobei die ARD die Federführung haben wird. Die genaue Ausgestaltung dieser Einrichtungen wird in den nächsten Monaten erarbeitet und eine Umsetzung ist für das erste Quartal 2025 geplant.
Das Streaming-Netzwerk von ARD und ZDF strebt an, ein nutzerfreundliches Angebot auf höchstem technischem Niveau anzubieten. Dabei sollen die öffentlich-rechtlichen Werte wie Transparenz und sparsamer Umgang mit Daten beachtet werden. Zudem sollen neue Möglichkeiten der Partizipation geschaffen werden. Das Streaming-OS bietet Kultureinrichtungen und kleineren kommerziellen Akteuren die Möglichkeit, eigene Plattformen zu entwickeln oder zu erweitern.
Quelle: ARD Presse / ots
