Angst vor Pflegebedürftigkeit steigt in Deutschland
Eine aktuelle Langzeitstudie der R+V Versicherung zeigt, dass die Angst vor Pflegebedürftigkeit in Deutschland wieder zugenommen hat. Fast die Hälfte der Deutschen (48 Prozent) befürchtet, im Alter auf Hilfe angewiesen zu sein. Die Studie “Die Ängste der Deutschen” befragt seit 1992 jährlich rund 2.400 Menschen zu ihren größten Ängsten in verschiedenen Lebensbereichen.
Besonders auffällig ist, dass ältere Menschen eine größere Angst vor Pflegebedürftigkeit haben. Über 60 Prozent der Menschen über 60 Jahren fürchten, im Alter auf Hilfe angewiesen zu sein, während nur 21 Prozent der Teenager diese Sorge haben.
Darüber hinaus zeigt die R+V-Studie, dass Frauen signifikant besorgter über Pflegebedürftigkeit sind als Männer (51 zu 45 Prozent). Dies wird unter anderem auf das höhere Pflegerisiko von Frauen zurückgeführt. Laut Adrian Hock von der R+V Krankenversicherung werden etwa zwei von drei Männern im Laufe ihres Lebens pflegebedürftig, während es bei Frauen vier von fünf sind, hauptsächlich aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung.
Die Studie zeigt auch, dass fast 85 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause betreut werden, meistens von Angehörigen ohne Unterstützung durch einen Pflegedienst. Pflege-Experte Hock betont, dass es vor allem Frauen sind, die sich um die Pflege kümmern und die Organisation übernehmen.
Die Studie gibt außerdem Informationen zur Pflegeversicherung in Deutschland. Obwohl die gesetzliche Pflegeversicherung obligatorisch ist, deckt sie nur einen Teil der Kosten ab. Private Pflegezusatzversicherungen können den gesetzlichen Schutz ergänzen und die finanzielle Belastung im Pflegefall reduzieren. Es wird empfohlen, sich frühzeitig mit dem Thema Pflegebedürftigkeit auseinanderzusetzen und eine Pflegezusatzversicherung abzuschließen, um den Versicherungsschutz frühzeitig zu erhalten und niedrigere Beiträge zahlen zu müssen.
Die aktuellen Zahlen der Studie zeigen, dass die Angst vor Pflegebedürftigkeit in Deutschland wieder gestiegen ist. Dies unterstreicht die Relevanz des Themas und die Notwendigkeit, sich rechtzeitig mit der finanziellen Absicherung im Alter auseinanderzusetzen.
Quelle: R+V Infocenter / ots
