Wuppertal/Bonn

Pakt für Musikschulen: Verband fordert bessere Arbeitsbedingungen und Nachwuchsgewinnung

Der Verband deutscher Musikschulen (VdM) hielt am 26. und 27. April 2024 seine Hauptarbeitstagung und Bundesversammlung in der Historischen Stadthalle Wuppertal ab. Die Veranstaltung konzentrierte sich auf den Arbeitsplatz Musikschule und diskutierte Themen wie Nachwuchsgewinnung, Berufsbild, Diversität, Nachhaltigkeit, Tarifentwicklung und Digitalisierung.

Ein zentrales Problem, mit dem die Musikschulen konfrontiert sind, ist der zunehmende Fachkräftemangel und die daraus resultierenden Konsequenzen. Der Bundesvorsitzende des VdM, Friedrich-Koh Dolge, betonte in seiner Rede die Notwendigkeit, das Berufsbild des Musikschullehrers zu stärken und die Arbeitsbedingungen in der Musikschulpädagogik zu verbessern. Dies sei auch wichtig, da Musikschulen als Teil der kommunalen Bildungslandschaft zunehmend gefordert sind.

Um den Herausforderungen wie dem Bundessozialgerichtsurteil, das die Einstellung von Musikschullehrern nur noch im Anstellungsverhältnis vorsieht, sowie der Einführung des Ganztagsförderungsgesetzes und dem Fachkräftemangel begegnen zu können, ist eine Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Ebenen erforderlich. Die Kommunen als Träger der Musikschulen dürfen dabei nicht allein gelassen werden und die Bundesländer sollten eine deutlichere finanzielle Unterstützung für musikalische Bildung leisten.

Der Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, Uwe Schneidewind, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der musikalischen Arbeit der Musikschulen für die Demokratieförderung. Er erklärte auch, dass die Arbeit der Musikschulen eine angemessene finanzielle Anerkennung erfahren sollte, um das Berufsfeld attraktiv zu halten.

Die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Ina Brandes, hob in ihrer Grußbotschaft die Bedeutung der kulturellen Bildung hervor und sicherte zu, die Förderprogramme des Landes für Musikschulen intensiv zu unterstützen und sich für eine angemessene Bezahlung der Musikschullehrer einzusetzen.

In Podiumsdiskussionen und Plenumsitzungen wurden Themen wie die Zukunftsfähigkeit von Musikschulen, die Tarifentwicklung und Beschäftigungsverhältnisse diskutiert. Es wurde von allen Vertretern gefordert, die Umsatzsteuerbefreiung für die musikalische Bildungsleistung der Musikschulen beizubehalten und einen Pakt für Musikschulen zwischen Ländern und Kommunen zu schließen, um Bildungsgerechtigkeit für Kinder und Jugendliche zu gewährleisten.

Die Hauptarbeitstagung mit Bundesversammlung wurde vom VdM in Zusammenarbeit mit der Stadt Wuppertal, der Bergischen Musikschule und dem Landesverband der Musikschulen in NRW veranstaltet. Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und der Stadt Wuppertal gefördert.

Der VdM ist der Fach- und Trägerverband der über 933 öffentlichen Musikschulen in Deutschland. In diesen Musikschulen werden bundesweit über 1,4 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene von 37.000 Fachlehrkräften in verschiedenen musikalischen Bereichen unterrichtet. Der Verband engagiert sich als Fachpartner für die bundesweite Entwicklung und Umsetzung musikalischer Jugend- und Erwachsenenbildung.

Weitere Informationen sind auf der Website des Verbands unter www.musikschulen.de erhältlich.



Quelle: Verband deutscher Musikschulen / ots

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