Seemannsheim Portside in Bremerhaven: Schließung zum Jahresende 2025!

Seemannsheim Portside in Bremerhaven: Schließung zum Jahresende 2025!

Bremerhaven, Deutschland - Das Seemannshotel Portside in Bremerhaven wird zum Jahresende 2025 geschlossen. Diese Entscheidung ist das Ergebnis eines jahrelangen Rückgangs der Übernachtungszahlen sowie steigender Betriebskosten, die nicht mehr gedeckt werden können. Die Deutsche Seemannsmission (DSM) Hannover, die das Hotel betrieben hat, hat diese schwierige Entscheidung getroffen, wie Weser Kurier berichtet. Immer weniger Seeleute nutzen die Einrichtung, was zu Verlusten von mehreren Hunderttausend Euro pro Jahr führte.

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 5.240 Übernachtungen im Portside verzeichnet, während dieser Wert im Jahr 2024 auf nur noch 3.670 Übernachtungen sank. Im ersten Quartal 2025 gab es sogar einen Rückgang um 600 Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung wird unter anderem damit erklärt, dass Seeleute zunehmend direkt vom Flugzeug aufs Schiff steigen und Reedereien andere Hotels wählen, oft aus Kostengründen. Zudem haben die kürzeren Liegezeiten der Schiffe die Nutzung verringert, wie Seemannsmission erläutert.

Ein Haus mit Tradition

Das Seemannshotel Portside blickt auf eine lange Geschichte zurück. Es wurde 1899 gegründet und 1900 eröffnet, bevor es 1950 neu errichtet wurde. Bis zuletzt bot es 26 Zimmer an, die nicht nur für Seeleute, sondern auch für touristische Übernachtungen zur Verfügung standen. Der Seemannspastor Uwe Baumhauer hebt hervor, dass trotz der Schließung des Hotels die persönliche Betreuung der Seeleute weiterhin an oberster Stelle stehen wird. Der Welcome-Seemannsclub bleibt erhalten und bietet weiterhin Unterstützung in einer informellen Umgebung.

Die Entscheidung zur Schließung fiel dem Vorstand der Deutschen Seemannsmission Hannover schwer, wie Matthias Ristau, der Generalsekretär der DSM, ausführt. Dennoch ist er der Ansicht, dass es notwendig ist, in die Zukunft zu blicken und neue Projekte zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Seeleute besser entsprechen. Die Schaffung von finanziellem Spielraum für solche Vorhaben gehört ebenfalls zu den Zielen dieser Entscheidung.

Unterstützung für Seeleute bleibt wichtig

Die Gesellschaft hat die Verantwortung, Seeleuten Zugang zu sozialen Einrichtungen zu garantieren, so wie es im Seearbeitsübereinkommen festgelegt ist. Die Deutsche Seemannsmission handelt in diesem Sinne und betreibt zahlreiche soziale Einrichtungen in großen deutschen und internationalen Häfen. Über 700 ehrenamtliche Mitarbeiter sind aktiv und bringen Seeleute zu Seemannsheimen und -clubs. Dort erwarten sie günstige Übernachtungsmöglichkeiten sowie Freizeitangebote.

Diese Umstrukturierungen kommen auch der katholischen Seemannsmission Stella Maris zugute, die ebenfalls in Hamburg, Bremen und Bremerhaven tätig ist. Der Fokus liegt darauf, Seeleuten eine Anlaufstelle zu bieten und sie bei kleineren und größeren Anliegen zu unterstützen. Gemeinsam tragen diese Organisationen zur Aufrechterhaltung der Würde und des Wohlergehens der Seeleute bei, wie Deutsche Flagge beschreibt.

Mit dem einhergehenden Verkauf des Gebäudes, der für Ende 2026 geplant ist, neigt sich ein Kapitel der maritimen Tradition in Bremerhaven dem Ende zu. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass neue Initiativen und Projekte die Lücke füllen und den Seeleuten weiterhin Unterstützung anbieten können.

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OrtBremerhaven, Deutschland
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