Tod des Affenbabys im Bremerhavener Zoo: Tierschutz fordert Aufklärung!
Im Zoo am Meer in Bremerhaven wurde ein Schimpansenbaby eingeschläfert. Die Tierschutzbehörden prüfen den Fall intensiv.

Tod des Affenbabys im Bremerhavener Zoo: Tierschutz fordert Aufklärung!
Im Zoo am Meer in Bremerhaven sorgt die Tötung eines Schimpansen-Babys für einen erheblichen Aufschrei unter Tierschützern und in der Öffentlichkeit. Laut Borkener Zeitung wird der Vorfall vom Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes Bremen untersucht. Der Sachverhalt wird dabei unter tierschutzrechtlichen und veterinärmedizinischen Aspekten genauer unter die Lupe genommen.
Das schockierende Ereignis fand kurz nach der Geburt des Jungtieres statt. Das Schimpansenbaby wurde nur rund zwei Tage nach seiner Geburt eingeschläfert, da die Mutter, die nach der Geburt einen Kreislaufzusammenbruch erlitt, kein Interesse am Nachwuchs zeigte und ihn immer wieder von sich wegschob. Wie die Tagesschau berichtet, wurde die Mutter von einem Tierarzt gerettet, was aber nicht verhindern konnte, dass auch das Schimpansenbaby sein kurzes Leben nicht in der Obhut seiner Mutter verbringen konnte.
Die Entscheidung des Zoos
Die Entscheidung, das Jungtier einzuschläfern, wurde vom Zoo getroffen, um unnötiges Leid zu vermeiden. Zoo-Vertreter betonen, dass eine Handaufzucht unter normalen Umständen nicht in Betracht gezogen wird, da dies oft das arttypische Verhalten beeinträchtigt. Sie stehen jedoch auch in der Kritik. Tierschutzorganisationen wie PETA werfen dem Zoo vor, unangemessen mit der Situation umgegangen zu sein, und haben eine Strafanzeige angekündigt. Laut PETA ist dieser Vorfall ein klarer „Skandal“ und verweist darauf, dass die Gefangenhaltung von Menschenaffen in Zoos mit der lebenslangen Inhaftierung von Menschen zu vergleichen sei.
PETA fordert nicht nur eine Obduktion des getöteten Schimpansen, sondern auch eine umfassende Untersuchung der physischen und psychischen Gesundheit der Schimpansenmutter sowie der sozialen Situation der gesamten Gruppe. Die Organisation kritisiert seit Jahren die Haltungsbedingungen in Zoos, da sie mit plötzlichen Todesfällen, Verhaltensstörungen und Krankheiten bei Menschenaffen in Verbindung gebracht werden.
Der Kontext der Zoo-Haltung
Allerdings stehen Zoos heute unter dem Druck, sich in der Tierhaltung und im Umweltschutz zu reformieren. Wie das Beispiel in tierschutzvereine.de zeigt, sind die Zeiten von Tieren in kahlen Käfigen vorbei. Nachhaltige Praktiken wie die Reduzierung von Wasser- und Energieverbrauch sowie effektives Abfallmanagement sind mittlerweile Standard in vielen Einrichtungen. Zoos bemühen sich, Orte des Lernens und des Umweltschutzes zu werden, was auch durch internationale Akkreditierungen unterstrichen wird.
Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse die kommenden Untersuchungen bringen werden. Der Vorfall im Bremerhavener Zoo zeigt einmal mehr, dass der Umgang mit Tieren in Gefangenschaft ein heikles Thema bleibt, das viel Aufmerksamkeit benötigt. Die Reaktionen von Tierschutzorganisationen und der Öffentlichkeit sind deutlich: Hier liegt ein großes Anliegen vor, das nicht ignoriert werden kann.