Randale am Hauptbahnhof: St. Pauli-Fans erhalten Platzverweis!

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Am 26.10.2025 wurden 270 FC St. Pauli-Fans aufgrund von Ausschreitungen in Frankfurt und Hannover mit Platzverweisen belegt.

Am 26.10.2025 wurden 270 FC St. Pauli-Fans aufgrund von Ausschreitungen in Frankfurt und Hannover mit Platzverweisen belegt.
Am 26.10.2025 wurden 270 FC St. Pauli-Fans aufgrund von Ausschreitungen in Frankfurt und Hannover mit Platzverweisen belegt.

Randale am Hauptbahnhof: St. Pauli-Fans erhalten Platzverweis!

Am 26. Oktober 2025 kam es zu einem turbulenten Vorfall, der die Gemüter der Fußballfans in Deutschland erhitzte. 270 Anhänger des FC St. Pauli erhielten einen Platzverweis, der ihnen den Zugang zum Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt verwehrte. Diese drastische Maßnahme wurde durch die Frankfurter Polizei angeordnet und von der Fanhilfe des FC St. Pauli über soziale Medien verbreitet, wie die Süddeutsche** berichtet.

Die Ursachen für den Platzverweis liegen in einem skandalösen Vorfall am Hauptbahnhof in Hannover. Dort gerieten etwa 50 Fans des FC St. Pauli und des VfL Wolfsburg in einen Streit, der mit Flaschenwürfen und Körperverletzungen endete. Die beiden Fangruppen begegneten sich während ihres jeweiligen Anreise zu den Auswärtsspielen zufällig, wobei die Wolfsburger auf dem Weg nach Hamburg waren. Die Polizei musste eingreifen und die Gruppen trennen, um größere Ausschreitungen zu verhindern. Trotz der Maßnahmen wurden nicht nur Flaschen geworfen, sondern auch Baustellenabsperrungen zum Einsatz gebracht. Am Hauptbahnhof kam es zudem zu mehreren Beschlagnahmen, wie die Bundespolizei gerichtlich mitteilte.

Reaktionen und Proteste

Im Nachgang zu diesen Ausschreitungen äußerte sich der Präsident des FC St. Pauli, Oke Göttlich, kritisch gegenüber den erteilten Aufenthalts- und Stadtverboten, die er als Kollektivstrafe bezeichnete. Bei einem Auftritt im ZDF-Sportstudio stellte er die Verhältnismäßigkeit der polizeilichen Maßnahmen in Frage. Göttlich sieht die Entscheidungen der Behörden als überzogen an.

Zugleich fanden im Rahmen der Partie gegen Eintracht Frankfurt Protestaktionen der St. Pauli-Fans statt. Diese richteten sich gegen den Wolfsburg-Stürmer Kevin Behrens, der wegen homophober Äußerungen in die Kritik geraten war. Trotz seiner Entschuldigung und einer Geldstrafe, die er an den VfL zahlen musste, blieb Behrens Teil des Spielerkaders und wurde in der 89. Minute eingewechselt. Die Fangemeinde protestierte mit Regenbogen-Flaggen und einem Spruchband, das die Botschaft „Mehr Liebe, weniger Kevin Behrens“ trug. Der Sportdirektor des VfL, Sebastian Schindzielorz, verteidigte Behrens jedoch, nennt dessen Verhalten einen klaren Fehltritt, für den er bereits bestraft worden sei.

Ein Blick auf die Fangewalt

Diese Vorfälle reißen die Debatte um Fangewalt erneut auf. So zeigen Statistiken einen besorgniserregenden Anstieg gewaltgeneigter Fangruppen. Laut der Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) stieg die Zahl solcher Personen von 9.685 in der Saison 2010/11 auf 11.373 in der Saison 2011/12. Diese Entwicklungen sind nicht nur alarmierend, sondern fordern auch eine tiefere Auseinandersetzung mit den Ursachen und Konsequenzen von Fanverhalten im Fußball.

Die revidierte Wahrnehmung von Fangewalt, auch in Verbindung mit den polizeilichen Maßnahmen und dem eigenen Verhalten der Fangruppen, verkompliziert die Situation. Es scheint klar: Die Fußballlandschaft wird zunehmend von einem schmalen Grat zwischen Leidenschaft und Aggression geprägt.