Karussell rockt St. Marien-Kirche: 200 Fans feiern den Ostrock-Klassiker!

Karussell rockt St. Marien-Kirche: 200 Fans feiern den Ostrock-Klassiker!

Loitz, Deutschland - In der St. Marien-Kirche zu Loitz vibrierte der Altarraum am vergangenen Samstag ordentlich. Die legendäre Ostrock-Band Karussell brachte etwa 200 Besucher zum Schwingen und sorgte für eine unvergessliche Atmosphäre. Diese nicht alltägliche Konzertlocation scheint der Band gut zu bekommen, denn die Musiker genossen die klanglichen Gegebenheiten des Gotteshauses und bezogen die einladende Gemeinschaft der Anwohner direkt in ihren Auftritt ein.

Karussell, 1976 in Leipzig gegründet und aus der Konkursmasse der Klaus Renft Combo hervorgegangen, zählt zu den bekanntesten DDR-Bands. Nach der Wende hatten sie zwar eine längere Schaffenspause, kehrten 2007 aber mit neuen Besetzungen und frischem Elan auf die Bühne zurück. Wolf-Rüdiger Raschke, das einzige noch dauerhafte Mitglied, und sein Sohn, der Sänger und Keyboarder Joe Raschke, bringen jetzt alte und neue Klänge zurück, die Erinnerungen an die aufregenden Zeiten des Ostrock wecken. Ihre Neuausrichtung zeigt sich auch in den letzten Alben – „Erdenwind“ (2018) und „Unter den Sternen“ (2024) – die von lyrischen, poetischen Stücken geprägt sind, die die Zuschauer oft berühren.

Ein herzlicher Empfang

Besonders beeindruckt waren die Bandmitglieder von der herzlichen Gastfreundschaft der Loitzer Einwohner, die sie zu einem Dinner einluden. Das Buffet war mehr als üppig und schmeckte allen ausgezeichnet. Diese positive Energie nahm die Band mit auf die Bühne, wo sie einen fulminanten Start hinlegten. Nach einer Stunde voller Applaus spielten sie sowohl neue Hits als auch bewährte Klassiker aus ihrem Repertoire. Der Titel „Als ich fortging“, ein früher Hit, wurde sowohl zu Beginn als auch zum Abschluss des Konzerts erklingen gelassen und sorgte für große Emotionen bei den zahlreichen Fans.

Die Band plant, im Jahr 2026 möglicherweise mit einer Jubiläumstour zurückzukehren. Diese Ankündigung hat bereits viele Fans aufhorchen lassen, denn es ist unbestritten, dass Karussell während ihrer Karriere, die durch Besetzungswechsel und musikalische Neuausrichtungen geprägt war, viele großartige Erinnerungen geschaffen hat. Die Konzertreihe, die auch die St. Pauluskirche in Colbitz und die Zaundörfer bis nach Bad Sulza umfasst, spiegelt den außergewöhnlichen Stellenwert dieser Musik in der ostdeutschen Kultur wider.

Der Geist des Ostrock

Karussell steht nicht nur für großartige Musik, sondern auch für die kulturelle Identität, die durch ihre Texte und Melodien in den 1980er Jahren geprägt wurde. In einer Zeit, in der die Musikszene der DDR es oft schwer hatte, mit dem westdeutschen Umfeld zu konkurrieren, schaffte es die Band, mit ihren kraftvollen und identitätsstiftenden Songs – oft angesiedelt im Alltag der sozialistischen Gesellschaft – einen besonderen Platz zu finden. Dies ist auch ein Thema, das in aktuellen Projekten, wie der Analyse der Popmusik der DDR, behandelt wird. Die Renaissance des Ostrock seit den 1990er Jahren lässt sich bis heute verfolgen und zeigt, wie wichtig diese kulturellen Werte sind.

Ob es nun die nostalgische Melodie eines alten Hits oder die innovative Richtung neuer Titel ist, Karussell bleibt ein fester Bestandteil der ostdeutschen Musiklandschaft. Und während die Band weiterhin neues Material in den Berliner Hansa-Studios aufnimmt, freuen sich die Fans auf die kommenden Konzerte, bei denen die Band sicher erneut die Herzen und Ohren der Zuhörer erobern wird.

Zu unserem besonderen Event in Loitz bot ein Merchandise-Stand die Gelegenheit, mit den Musikern in Kontakt zu treten und Autogramme zu ergattern, was für viele Fans ein unvergessliches Erlebnis war.

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OrtLoitz, Deutschland
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