Vogelgrippe wütet: Kraniche und Mengen an Wildenten in Gefahr!
Vogelgrippe trifft Kraniche und Wasservögel in Anklam. Dringende Maßnahmen gefordert zur Sicherung der Populationen.

Vogelgrippe wütet: Kraniche und Mengen an Wildenten in Gefahr!
In Vorpommern sorgt die Vogelgrippe für Aufregung, und das nicht ohne Grund. Heute, am 16. November 2025, berichten die örtlichen Medien über einen heftigen Seuchenzug, der besonders die Kraniche auf ihren Flugrouten nach Mitteleuropa betrifft. Nordkurier dokumentiert, dass tausende Kraniche ihre traditionellen Schlafplätze nicht erreichen konnten. Die Bestände an den Boddengewässern, dem Putzarer See und dem Galenbecker See haben drastisch abgenommen, sodass im Landgrabental nur noch etwa 1.000 Kraniche erfasst werden konnten – ein Rückgang um rund 2.000 Exemplare.
Dieser Rückgang der Kranichpopulation ist alarmierend und zeigt eine besorgniserregende Tendenz. Anklam verzeichnete vorübergehend sogar 24.000 Kraniche, doch die Sichtungen scheinen nun dramatisch zurückzugehen. Eine alarmierende Entdeckung ist die eines Falls von Vogelgrippe in der Region, wo eine Pfeifente auf der Insel Poel positiv auf das H5N1-Virus getestet wurde. Diese Art gilt in Pommern als wahrscheinlich ausgestorben und nistete zuletzt vor 50 Jahren an der Ostseeküste.
Gefährdete Arten und Krankheitsübertragung
Die Vogelgrippe breitet sich weltweit aus und bedroht vor allem die Wildvogelpopulationen, wie auch die Kraniche, die besonders durch ihr Verhalten während des Zuges gefährdet sind. Laut NABU haben sich seit Mitte Oktober 2025 bereits mehrere tausend verendete Kraniche in Deutschland angesammelt. Diese Tiere versammeln sich an Rast- und Schlafplätzen, was eine Übertragung des Virus begünstigt. Das Virus kann in Wasser überleben, was die Gefahr für die Kraniche an den Gewässern noch erhöht.
Zusätzlich wurden Berichte veröffentlicht, dass Seeadlerjungvögel im Jahr 2022 von der Seuche betroffen waren und Kormorane ihnen als Nahrung dienten. Allerdings haben sich die Seeadler in Mecklenburg-Vorpommern erholt, und die Anzahl der Brutpaare erreichte 510. Das zeigt, dass es nicht nur dunkle Wolken über der Vogelwelt gibt, sondern auch Hoffnung auf Erholung.
Die Pfeifente und ihre Rückkehr
Ein Lichtblick in der negativen Entwicklung ist die Zunahme der Pfeifente in Vorpommern seit der Wende, bedingt durch Renaturierungsmaßnahmen. Diese Durchzügler aus Nordeuropa haben mittlerweile über 100.000 Exemplare an den Ostsee- und Boddengewässern angesammelt. In den letzten Tagen wurde ein Trupp von 250 Pfeifenten im Küstenüberflutungsmoor im Lassaner Winkel gesichtet und 50 Pfeifenten in einem Trupp von 1.300 russischen Saat- und Blessgänsen beobachtet. Das charakteristische Erscheinungsbild der Pfeifente – vom kastanienbraunen Kopf bis zum blaugrauen Schnabel – macht sie unverwechselbar.
Die Herausforderungen durch die Vogelgrippe sind jedoch nicht nur lokal, sondern global. Infektionen bei Wildvögeln werden auch in anderen Teilen der Welt registriert, und es gab bereits Besorgnis über das Virus in entlegenen Regionen, wie den Galapagos-Inseln. Die Impfung von Wildtieren gegen H5N1 ist leider kaum realistisch, und die Sicherheit in der Geflügelhaltung muss dringend verbessert werden, um solche Ausbrüche einzudämmen.
In Vorpommern bleibt die Sense der Vogelgrippe daher ein drängendes Thema. Die Bevölkerung kann sich an geführten Naturwanderungen beteiligen, die nicht nur zur Stressreduktion dienen, sondern auch ein Bewusstsein für den Schutz unserer heimischen Vogelarten schaffen. Denn, wie es scheint, liegt viel an unserer Natur und deren Erhalt – sowohl für die Kraniche als auch für die Pfeifenten und die Vielzahl der gefiederten Freunde, die unser Land durchstreifen.