Gastronomie in MV: Warum Essen zum Luxusgut wird!
Erfahren Sie, warum Restaurantpreise in Greifswald steigen und was dies für Verbraucher und Gastronomie bedeutet.

Gastronomie in MV: Warum Essen zum Luxusgut wird!
In Deutschland wird heftig über die stark gestiegenen Restaurantpreise diskutiert. Die Gastronomie im Nordosten, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern, steht hier im Fokus. Ein Konsument, der als Autor einer Kolumne über diese Themen reflektiert, stellte fest, dass die Preise dort deutlich höher sind als in Regionen wie dem Bodenseeraum. Ein Schnitzel mit Champignon-Rahmsoße kostet in Ravensburg etwa 16 Euro, während die Preise für diverse Fleischgerichte zwischen 17 und 18 Euro liegen. Woher kommt dieser Preisunterschied?
Eine wesentliche Ursache ist das Fehlen dichter Netzwerke im Norden, wie Gastronomieakteure sie im Süden vorfinden. Dort treiben mehr Konkurrenz und bessere Einkaufspreise die Preise nach unten. In Mecklenburg-Vorpommern hingegen fehlen oft direkte Wege zu Produzenten, und die höheren Transportkosten aufgrund der größeren Entfernungen tragen ihren Teil zur Preiserhöhung bei. Dies wird durch den Umstand verstärkt, dass in der Region erfahrene Fachkräfte rar sind, was zu ineffizienten Abläufen und höheren Personalkosten führt.
Steigende Gastronomiepreise und ihre Hintergründe
Eine Betrachtung der Entwicklung in der Gastronomie zeigt, dass die Preise in Gaststätten und der Hotelbranche weiter ansteigen – trotz einer allgemein gesunkenen Inflation. So stiegen im April 2024 die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast 10 Prozent, was einen Durchschnittsanstieg in der Branche von 30 Prozent seit 2020 bedeutet. Die Gründe dafür sind vielfältig. Gestiegene Mindestlöhne, teurere Transportdienstleistungen sowie die höheren Preise für Nahrungsmittel und Energie sind maßgebliche Faktoren. Mit der Einführung des regulären Mehrwertsteuersatzes von 19 Prozent seit Januar 2024 spüren auch die Gäste der Gastronomie die Auswirkungen dieser Entwicklungen.
Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern haben häufig das Gefühl, dass sie sich Restaurantbesuche nicht mehr leisten können, sodass viele lieber selbst kochen. Dies spiegelt sich auch in den Angebotstrends wider: Während Hafenkneipen und klassische Restaurants ums Überleben kämpfen, erfreuen sich Imbissstuben großer Beliebtheit. Ein Beispiel dafür ist das Hotel Baltic in Zinnowitz, das verschiedene Abendbuffets anbietet, darunter ein reguläres Buffet für 38 Euro und ein günstigeres Angebot für 18 Euro, welches Pizza, Pasta und Antipasti umfasst.
Die finanzielle Belastung durch Lebensmittelpreise
Ein weiteres zentrales Thema sind die Preise für Lebensmittel, die in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind. Seit 2020 sind die Kosten für Nahrungsmittel um 32,8 Prozent gestiegen, was insbesondere für Haushalte eine große Belastung darstellt. Momentan entfallen rund 14,2 Prozent der privaten Konsumausgaben auf Lebensmittel, wobei dieser Anteil seit der Jahrtausendwende deutlich gesunken ist. Die durch den Ukraine-Krieg verursachte Unsicherheit hat zusätzlich die Verbraucherstimmung in Deutschland belastet und trägt zur Preiserhöhung bei.
Schaut man sich diese Entwicklungen in der Gastronomie und bei den Lebensmittelpreisen an, wird schnell klar: Essen gehen könnte bald zu einem Luxus werden, den sich nur noch wenige leisten können. Zwischen dem Suchfeld von Restaurantbesuchen und dem heimischen Herd liegen nicht nur Geschmäcker, sondern auch finanzielle Hürden.