Krankheitswelle lähmt Busverkehr in Greifswald – Was jetzt passiert!
In Greifswald sorgen Krankheitswellen für Busausfälle im Schülerverkehr. Maßnahmen werden ergriffen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Krankheitswelle lähmt Busverkehr in Greifswald – Was jetzt passiert!
Die Stadt Greifswald kämpft derzeit mit einem akuten Personalmangel im öffentlichen Nahverkehr, der für viele Fahrgäste spürbare Auswirkungen hat. Konkret sind häufige Ausfälle im Busverkehr zu verzeichnen. Dies liegt in erster Linie an einem hohen Krankenstand unter den Busfahrern, wobei auch Langzeiterkrankungen und kurzfristige Ausfälle durch Urlaub hinzukommen. Henrik Umnus, der Geschäftsführer der Verkehrsbetrieb Greifswald GmbH, erklärte, dass an manchen Tagen bis zu 50% der Dienste nicht besetzt werden können. Dabei hat die Stadtwerke Greifswald Maßnahmen ergriffen, um die Lage zu verbessern, indem sie auf einen Subunternehmer zurückgreifen, um zumindest einen Teil des Verkehrs aufrechtzuerhalten. Die Schülerbeförderung ist jedoch sichergestellt; hier gibt es keine Ausfälle in den Spitzenzeiten, wie NDR berichtet.
Die Auswirkungen der Situation zeigen sich auch konkret auf den Linien. So fährt etwa die Linie zwei nach Schönwalde und Wieck nicht mehr alle 15 Minuten, sondern nur noch teilweise alle 30 Minuten. Gleichzeitig müssen die Verkehrsbetriebe vorübergehend den Waschdienst für die Busse aussetzen, was dazu führen kann, dass die Fahrzeuge äußerlich nicht mehr ganz so reinlich wirken. Um die Lage zu entschärfen, ist die Stadt auf der Suche nach befristeten Busfahrern. Aktuell werden etwa vier Fahrer gesucht, und Vorstellungsgespräche sollen helfen, schnellstmöglich neues Personal zu gewinnen, wie Nordkurier berichtet.
Herausforderungen im öffentlichen Nahverkehr
Der Fachkräftemangel in der Branche ist jedoch nicht nur ein lokales Problem. Laut Berichten sind in Deutschland rund 20.000 Busfahrer im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) aktuell nicht verfügbar, und Experten warnen, dass diese Zahl bis 2030 auf bis zu 65.000 steigen könnte, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Beschleunigende Faktoren sind unter anderem eine hohe Zahl an Fahrern, die in den Ruhestand gehen, sowie schlechte Arbeitsbedingungen, die es schwierig machen, Nachwuchs zu gewinnen. Aktuell sind 57% der Bus- und Straßenbahnfahrer älter als 55 Jahre, was nicht auf eine gute Recruiting-Situation hindeutet, wie Tagesschau feststellt.
Die Branche steht unter Druck, nicht nur aufgrund des hohen Alterdurchschnitts der Fahrer, sondern auch wegen kaum vorhandenem Nachwuchs. Die oft hohen Ausbildungskosten für den Busführerschein und bürokratische Hürden bei der Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften machen es für Arbeitgeber besonders herausfordernd, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Um eine Verdopplung der Fahrgastzahlen zu erreichen, rechnet man mit einem Bedarf von 87.000 zusätzlichen Fachkräften im ÖPNV bis 2030.
In Greifswald sind die Stadtwerke gefordert, die vielen Herausforderungen gleichzeitig zu meistern. Während sie sich um die kurzfristige Personalsituation bemühen, muss auch die langfristige Strategie neu aufgelegt werden, um die Attraktivität des Berufs zu steigern. Die Stadt bittet daher die Fahrgäste um Geduld, während an Lösungen gearbeitet wird. Informationen über die aktuelle Verkehrssituation sind über das digitale Fahrgastinformationssystem, die Homepage der Stadtwerke und auch telefonisch erhältlich.