Krise im Gastgewerbe: Jeder neunte Betrieb in MV kämpft ums Überleben!

Krise im Gastgewerbe: Jeder neunte Betrieb in MV kämpft ums Überleben!
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Die Situation im Gastgewerbe Mecklenburg-Vorpommerns hat sich 2024 stark verschärft. Ein neuer Bericht von Tophotel zeigt, dass jede neunte Insolvenz in diesem Sektor auftritt. Trotz der Herausforderungen durch Kapazitätsbeschränkungen und Zwangsschließungen in der Coronakrise haben viele Gaststätten und Hotels versucht, sich zu behaupten. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Mecklenburg-Vorpommern um 7,5 Prozent auf 273 Anträge. Die Forderungen der Gläubiger beliefen sich auf beeindruckende 226 Millionen Euro, ein Anstieg von 10,7 Prozent.
Insbesondere Beherbergungsunternehmen, darunter Hotels und Pensionen, sind stark betroffen. Es wurden 32 Insolvenzverfahren im Gastgewerbe eingeleitet, was einem alarmierenden Anstieg von 52 Prozent verglichen mit dem Vorjahr (21 Verfahren) entspricht. Der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in MV, Lars Schwarz, bezeichnet die Zahlen als besorgniserregend. „Wir müssen auch die unzähligen Betriebsaufgaben bedenken, die nicht erfasst werden, wenn die Reserven der Betreiber aufgebraucht sind“, erklärt er.
Ein Blick auf die Zahlen
Ein genauerer Blick auf die Entwicklungen zeigt, wie ernst die Lage ist: Im Jahr 2022 wurden nur elf Insolvenzverfahren im Gastgewerbe registriert, was verdeutlicht, wie dramatisch sich die Situation verändert hat. Besonders die ersten Monate des Jahres 2025 setzen die Betriebe unter Druck, da die Umsätze der Gaststätten immer noch rund 18 Prozent unter dem Niveau vor der Pandemie liegen. Lars Schwarz weist zudem auf die steigenden Kosten für Energie, Lebensmittel und Personal hin, die die Existenz vielen Betriebe aufs Spiel setzen.
Die Prognosen der Auskunftei Creditreform für 2025 deuten auf eine ähnliche Entwicklung der Insolvenzen bundesweit hin. In Mecklenburg-Vorpommern können die Sorgen der Gastwirte durch die angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent jedoch einen kleinen Lichtblick darstellen.
Der Wandel in der Unternehmenslandschaft
Die Gewerbeanzeigen zeigen ebenfalls einen dramatischen Wandel. Im Jahr 2024 wurden 12.659 Gewerbeanmeldungen gegen 12.892 Gewerbeabmeldungen verzeichnet, was die unsichere wirtschaftliche Lage in der Region widerspiegelt. Im Vergleich dazu waren die Zahlen 2023 mit 124.810 Anmeldungen und 137.686 Abmeldungen noch deutlicher im Minus. All dies zeigt, dass die Regionalwirtschaft von tiefgreifenden Turbulenzen betroffen ist und sich viele Unternehmen in einem ernsthaften Überlebenskampf befinden.
Die Meldungen über Insolvenzen, die keine Brise des positiven Wandels lassen, gehen weiter. Im Oktober 2024 wurde unter anderen die D.I.V.E. GmbH aus Schwerin insolvent, gefolgt von zahlreichen weiteren Betrieben aus verschiedenen Branchen, die ebenfalls den wirtschaftlichen Herausforderungen nicht standhalten konnten, wie infobroker berichtet.
Zusammengefasst stehen viele Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere im Gastgewerbe, vor gewaltigen Herausforderungen. Die nächsten Monate könnten entscheidend dafür sein, ob sie sich stabilisieren oder weitere betriebliche Schließungen hinnehmen müssen. Wie es scheint, muss der Sektor nicht nur die Nachwirkungen der Pandemie bewältigen, sondern auch sich schnell an die aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen. Die Hoffnungen ruhen nun auf der bevorstehenden steuerlichen Entlastung und einem baldigen Umsatzanstieg.
Details | |
---|---|
Ort | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
Quellen |