Prozess um Schüsse vor Neubrandenburger Bar: 6 Jahre Haft gefordert!

In Neubrandenburg wurde ein Prozess wegen gefährlicher Schüsse auf zwei Männer eröffnet. Ein Urteil wird am Freitag erwartet.
In Neubrandenburg wurde ein Prozess wegen gefährlicher Schüsse auf zwei Männer eröffnet. Ein Urteil wird am Freitag erwartet. (Symbolbild/MND)

Prozess um Schüsse vor Neubrandenburger Bar: 6 Jahre Haft gefordert!

Neubrandenburg, Deutschland - In Neubrandenburg sorgt ein schockierender Vorfall aus der vergangenen Oktobernacht weiterhin für Aufregung. Am 3. Oktober 2024, vor einer Bar, wurde ein 23-jähriger Mann angeklagt, nach einem Streit sieben Schüsse auf zwei Männer abzugeben. Nun wird im Prozess darüber entschieden, ob es sich um Notwehr handelte oder nicht. Die Staatsanwaltschaft hat eine Haftstrafe von fünf Jahren und acht Monaten wegen versuchten Totschlags gefordert, während der Anwalt der Nebenkläger über sechs Jahre Haft plädiert. Der Verteidiger des Angeklagten möchte dagegen einen Freispruch erreichen, was die hitzige Diskussion vor Gericht noch verstärkt. Das Urteil wird am kommenden Freitag um 11.30 Uhr von Richter Benjamin Beischer verkündet, wie SVZ berichtet.

Ein dramatischer Abend

Was in jener Nacht genau passierte, ist umstritten. Der Angeklagte behauptet, dass er und seine Schwester von zwei Tschetschenen angegriffen wurden. Zeugen bestätigen seine Version, dass die Angreifer, unter ihnen ein 25-jähriger Tschetschene, sogar mit Drohungen um sich warfen: „Das wird teuer für dich, ich werde die Leute auf dich hetzen.“ Zu allem Überfluss wurde seine Schwester, die ihm zur Hilfe kommen wollte, auf den Boden geworfen. Laut Nordkurier fielen die Schüsse nach diesen Übergriffen, was für den Angeklagten den Eindruck einer Notwehrsituation festigte.

Trotz dieser Aussagen schildern die Geschädigten den Vorfall jedoch ganz anders. Sie sind bereits zuvor der Polizei bekannt gewesen, was die Glaubwürdigkeit des gesamten Geschehens infrage stellt. Der 23-Jährige floh kurz nach dem Vorfall, stellte sich jedoch später der Polizei und kam in Untersuchungshaft. Die Pistole bleibt bisher unauffindbar, was die Umstände des Vorfalls zusätzlich kompliziert.

Ein Blick auf die Kriminalitätsstatistik

Angesichts solcher Gewaltvorfälle ist es interessant, einen Blick auf die aktuellen Kriminalitätszahlen zu werfen. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 ist die Gewaltkriminalität in Deutschland um 1,5 % gestiegen und hat mit 217.277 Fällen den höchsten Stand seit 2007 erreicht. Besonders auffällig ist der Anstieg der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen sowie die zunehmende Zahl nichtdeutscher Tatverdächtiger. Das verdeutlicht, dass das Thema Gewalt nicht nur lokal, sondern auch bundesweit eine bedeutende Rolle spielt. Diese Entwicklungen wird auch BKA in seiner neuesten Statistik reflektieren.

Die anstehenden Urteile und deren Konsequenzen werden nicht nur die direkt Beteiligten betreffen. Auch die Öffentlichkeit wird das Geschehen genau verfolgen, denn es handelt sich hier um eine Auseinandersetzung, die weit über die Stadtgrenzen von Neubrandenburg hinaus für Diskussionen sorgt. Die kommenden Tage werden zeigen, wie der Prozess ausgeht – die Gesellschaft ist auf jeden Fall gespannt, welche Fragen sich nach dem Urteil stellen werden.

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OrtNeubrandenburg, Deutschland
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